Der Winter kommt und die Temperaturen sinken - für viele Menschen, die keinen festen Wohnsitz haben, beginnt nun die schwerste Zeit des Jahres. Aus diesem Grund wendet sich die Wohnungslosen-Hilfe mit einem Appell an die Bevölkerung.
Die kalte Jahreszeit ist für Obdachlose besonders beschwerlich - und mitunter auch sehr gefährlich. Angesichts sinkender Temperaturen mahnt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe an, auf hilfsbedürftige Menschen zu achten und bei Bedarf den Rettungsdienst zu alarmieren.
"Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, nicht wegzusehen und Personen zu melden, die sich im Freien aufhalten und deren Leben durch Kälte und Witterung bedroht ist", teilte die Geschäftsführerin Werena Rosenke der dpa mit. "Bitte rufen Sie im dringenden Fall sofort den Notruf – 112", appellierte sie.
Wohnungslose eine "besonders vulnerable Gruppe"
"Ein Leben ganz ohne Unterkunft, also obdachlos auf der Straße, unter Brücken, in Abbruchhäusern oder ähnlichen Unterschlupfen ist immer gefährlich", sagte sie. "Herbst und Winter sind natürlich eine besondere Herausforderung, denn viele Menschen, die obdachlos auf der Straße leben, sind gesundheitlich angeschlagen, häufig chronisch erkrankt, somit eine besonders vulnerable Gruppe."
Seit langem fordert der Verein unter anderem die Einrichtung von Kältebussen, die Rund-um-die-Uhr-Öffnung von Notübernachtungsstellen und Tagesaufenthalten, zusätzliche Räumlichkeiten und das Aussetzen von Zwangsräumungen im Winter. "Jeder unfreiwillig wohnungslose Mensch in Deutschland hat ein Anrecht auf eine ordnungsrechtliche Unterbringung durch die Kommune, in der er sich aufhält", sagte Rosenke. (dpa/lag)
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