Ein Mann in Kanada, der 2021 offenbar aus Hass auf Muslime eine Familie überfahren und getötet hatte, hat in seinem Prozess auf nicht schuldig plädiert. Nathaniel V. wies am Dienstag (Ortszeit) in einem Gericht in Windsor in der Provinz Ontario alle fünf Anklagepunkte von sich, wie sein Anwalt Christopher Hicks der Nachrichtenagentur AFP sagte.
V. werden vierfacher Mord sowie ein versuchter Mord zur Last gelegt. Laut Anklage hatte der damals 20-Jährige im Juni 2021 in der kanadischen Stadt London eine muslimische Familie während ihres Sonntagsspaziergangs mit einem Auto überfahren. Ein 46-Jähriger, seine 44 Jahre alte Frau, ihre 15-jährige Tochter und die 74-jährige Großmutter starben. Der neunjährige Sohn überlebte schwer verletzt. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sprach damals von einem "Terroranschlag".
Der Nationale Rat der kanadischen Muslime erhofft sich nach eigenen Angaben von dem Prozess gegen V. eine "Botschaft, dass alle Kanadier vor Terrorismus geschützt werden sollten, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder der Ideologie des Angreifers".
Bei dem Prozesstag am Dienstag wurden auch die Geschworenen ausgewählt. Nach Angaben des Verteidigers wird der Prozess voraussichtlich drei Monate dauern. © AFP
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