Experten sehen derzeit keinen Nutzen einer sogenannten Ozon-Eigenbluttherapie zur Behandlung von Long-Covid.
"Es liegen keine Studiendaten vor, die darauf hinweisen, dass dieses Verfahren die Symptome von Long-/Post-Covid lindern kann", erklärte der Medizinische Dienst Bund am Dienstag in Berlin. Der Nutzen sei daher "unklar".
Bei der Ozon-Eigenbluttherapie wird demnach Blut aus einer Vene entnommen und mit einem Ozon-Sauerstoffgemisch angereichert, bevor es wieder dem Körper zurückgeführt wird. Dieses Verfahren wird in der Medizin als "Große Ozon-Eigenbluttherapie" bezeichnet. Die Kosten pro Sitzung liegen bei ungefähr 70 Euro. In der Regel werden sechs bis zehn Sitzungen angeboten.
Die Ozontherapie soll den Angaben zufolge eine immunfördernde Wirkung haben und entzündlichen Prozessen entgegenwirken. Auch eine bessere Sauerstoffversorgung soll dadurch erreicht werden. Ausreichend wissenschaftlich untersucht und belegt ist diese Wirkung laut Medizinischem Dienst nicht.
Die Experten, die von Patienten aus eigener Tasche zu zahlende individuelle Gesundheitsleistungen (Igel) bewerten, fanden demnach keine abgeschlossene Studie zu der Frage, ob die "Große Ozon-Eigenbluttherapie" die Symptome von Long- und Post-Covid lindern kann. Auch laufende Studien wurden nicht gefunden.
Bereits im April untersuchte der Medizinische Dienst zwei Selbstzahlerleistungen bei Long-Covid - die Help-Apherese, besser als Blutwäsche bekannt, und die sogenannte Hyperbare Sauerstofftherapie. Beide Leistungen werden gegen mehrere tausend Euro Patientinnen und Patienten angeboten, die unter Corona-Langzeitfolgen wie zum Beispiel Erschöpfung, Kurzatmigkeit und Einschränkungen der Konzentrationsfähigkeit leiden.
Auch bei diesen beiden Therapieangeboten ist der Nutzen demnach unklar. Der "Igel-Monitor" verweist auch hier auf eine fehlende oder nur dürftige Studienlage. © AFP
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