Mit einem Großeinsatz der Polizei ist am Freitagmorgen in Berlin-Friedrichshain das besetzte Haus "Liebig 34" geräumt worden. Einsatzkräfte öffneten mit Brecheisen und Kettensäge den verbarrikadierten Eingang.
Das einst besetzte Haus und Symbol der linken Szene, "Liebig 34" in Berlin-Friedrichshain, steht jetzt leer. Mehr als 50 Menschen, die seit Beginn der Räumung am frühen Freitagmorgen in dem Gebäude ausgeharrt hatten, seien nach draußen gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher.
Es kam dabei zu teils heftigen Rangeleien zwischen Polizisten und schwarz vermummten Demonstranten. Weitgehend sei die Räumung aber friedlich verlaufen. Derzeit werde das Haus abschließend kontrolliert.
Unter dem Protest Hunderter auf der Straße hatten sich kurz nach 7 Uhr Einsatzkräfte Zutritt zu dem verbarrikadierten Gebäude verschafft. Im Innern stießen die Beamten nach eigenen Angaben auf weitere Hindernisse wie Betonelemente, Bretter und Metallteile. Eine Stahltür sei aufgeflext worden.
Polizisten werden bei Einsatz teils massiv angegriffen
"Liebig 34" gilt als eines der letzten Symbolprojekte der linksradikalen Szene in der Hauptstadt. Laut Polizei waren am Freitag rund 1.500 Beamte aus acht Bundesländern rund um die Liebigstraße im Einsatz.
Das Gebiet war weitgehend abgesperrt. Die Demonstranten zerstreuten sich im Laufe des Vormittags weitgehend. In den angrenzenden Straßen seien Polizisten aber teils massiv angegriffen worden, twitterte die Polizei.
Die Behörde leistet nach eigenen Angaben Amtshilfe bei der gerichtlich angeordneten Übergabe des Hauses. Der Gerichtsvollzieher wollte das freigeräumte Haus dem Eigentümer übergeben.
In dem Haus "Liebig 34" war vor zwei Jahren ein zehnjähriger Gewerbemietvertrag für den Bewohner-Verein ausgelaufen, der sich selbst als "anarcha-queer-feministisch" bezeichnet. In einem langen juristischen Streit gab das Gericht dem Eigentümer Recht, dass die Bewohner das Haus verlassen müssen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.