Erneut sickern neue Details rund um die mutmaßliche Ermordung Jamal Khashoggis durch. Auf türkischen Aufnahmen ist zu hören: die Stimme Khashoggis und Geräusche, die auf Folter und Schläge schließen lassen.

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Sieben Wochen nach dem Mord am regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi im Istanbuler Konsulat des Landes hat eine türkische Webseite die ersten Zitate aus den türkischen Aufnahmen von der Tat veröffentlicht.

Auf den Bändern sei zu hören, wie Khashoggi ruft: "Lass meinen Arm los, was denken Sie, was Sie da tun", heißt es in dem Bericht des Mediums "Habertürk", den die große Zeitung "Hürriyet" am Dienstag aufgriff. "Habertürk" berief sich auf Quellen aus Sicherheitskreisen.

Türkischen Quellen zufolge soll ein aus Saudi-Arabien angereistes 15-köpfiges Spezialkommando Khashoggi getötet und seine Leiche beseitigt haben.

Dem Medienbericht zufolge dokumentieren die Tonaufnahmen zunächst eine sieben Minuten lange Auseinandersetzung zwischen Khashoggi und vier Angreifern.

Geräusche eines Kampfes

Den Bändern zufolge sei Khashoggi dann in einen anderen Bereich des Hauses, die "Abteilung B", gebracht worden - eine Version, die früheren Darstellungen widerspricht, wonach Khashoggi bereits kurz nach Betreten des Hauses tot gewesen sein soll.

Eine zweite Aufnahme aus diesem Teil des Hauses sei vier Minuten lang, berichten "Habertürk" und "Hürriyet" weiter. Zu hören sei nun eine weitere verbale Auseinandersetzung mit Khashoggi, aber auch die Geräusche eines Kampfes, dann die von "Schlägen" und "Folter". Die Aufnahmen seien aber auch fast zwei Stunden lang unterbrochen worden, vermutlich von Störgeräten der Saudis.

Khashoggi als "Verräter" beschimpft

Insgesamt seien die Stimmen von sieben Männern zu hören. Türkischen Sicherheitsquellen zufolge, so heißt es weiter, sei einer der Sprecher als Mahir Mutrib identifiziert worden. Er soll gesagt haben: "Verräter. Du wirst zur Rechenschaft gezogen werden."

Das Stimmprofil wurde laut "Hürriyet" mit Stimmproben verglichen, die bei der Einreise des Mannes von Grenzbeamten aufgenommen worden seien. US-amerikanische Medien hatten Mutrib als regelmäßigen Begleiter des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman identifiziert.

Mutribs Stimme sei auch in 19 Telefongesprächen mit Saudi-Arabien zu hören. Vier dieser Gespräche seien mit dem persönlichen Berater des Kronprinzen, Saud al-Kahtani, geführt worden.

Das US-Finanzministerium hatte vergangene Woche erklärt, die Operation zur Tötung Khashoggis sei von Mutrib koordiniert worden. (am/dpa)

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