Im Streit um einen Auftritt einer mit Sombreros und japanischen Kimonos bekleideten Seniorentanzgruppe auf der Bundesgartenschau (Buga) in Mannheim hat es eine Einigung gegeben.

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Wie die Buga-Veranstalter nach einem gemeinsamen Gespräch mit Vertretern der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Montagabend mitteilten, werden drei Kostüme verändert, so dass sie "dem kulturellen Anspruch des jeweiligen Landes entsprechen", ohne Stereotype darzustellen.

Im Gegenzug darf die AWO-Tanzgruppe ihre Show nun auf der Hauptbühne der Bundesgartenschau präsentieren. Begleitet werden sollen die Auftritte im Nachgang durch Diskussionsveranstaltungen.

Alexander Manz vom AWO-Kreisverband Mannheim zeigte sich erleichtert, dass der Konsens dem Einsatz "der ehrenamtlich tätigen AWO-Damen" gerecht werde. Fabian Burstein, Leiter der Kulturveranstaltungen auf der Buga, hob den konstruktiven Umgang mit dem Streit hervor. Zugleich könne durch die Verlegung der Show auf die Hauptbühne der "Konflikt im Herzen der Buga-23-Fläche" aufgelöst werden.

Die Buga-Gesellschaft hatte Teile des Auftritts der ehrenamtlichen Tänzerinnen im Alter zwischen 59 und 85 Jahren unter dem Motto "Weltreise mit dem Traumschiff" zunächst abgelehnt. Wegen der von der Gruppe verwendeten Kostüme etwa als Ägypterinnen, Mexikanerinnen und Japanerinnen sah die Leitung der Gartenschau klischeehafte Darstellungen und die Gefahr kultureller Aneignung. Die AWO wollte allerdings eine Kürzung der Show um die umstrittenen Nummern nicht hinnehmen.

Die Buga-Veranstalter betonten, sie hätten den Auftritt des AWO-Balletts "zu keiner Zeit verboten oder untersagt". Vielmehr hätten sie "für einen reflektierten Umgang mit kulturellen Codes" geworben. Der Kompromiss solle nun die "Vielfalt der Kulturen erlebbar zu machen, ohne sie in einem missverständlichen Kontext zu setzen".  © AFP

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