Die Angst vor dem Schlachter war größer als die vor dem Ertrinken: Eine Kuh entwischt ihrem Landwirt und schwimmt in der Müritz davon. Spaziergänger hören das Muhen.
Flucht über den See: Eine Kuh in Vipperow an der Müritz hat wohl geahnt, wohin die Reise gehen sollte - in den Schlachthof nämlich.
Als der Landwirt Roberto Schulz sie am Montagmorgen auf den Hänger treiben wollte, brach die Kuh "Hanna" aus, rannte zum See und ward von den Verfolgern nicht mehr gesehen, wie er der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.
Spaziergänger alarmieren die Feuerwehr
Am Nachmittag hörten Spaziergänger bei Rechlin am anderen Seeufer ein klägliches Muhen und riefen die Feuerwehr zu Hilfe.
"Als wir vor Ort eintrafen, steckte die Kuh fast bis zum Hals im Schlamm. Sie konnte sich von alleine weder bewegen noch selbst befreien", sagte Rechlins Wehrführer Marcel Schüler dem "Nordkurier".
Mit Hilfe von Seilen und einem Radlader wurde das Rind aus dem Schlamm gezogen. Es war immerhin etwa einen Kilometer über die Kleine Müritz ans andere Ufer geschwommen.
"Hanna" bekommt ein paar Tage geschenkt
Das laut Schulz etwa anderthalb Jahre alte Tier überlebte das Abenteuer unterkühlt. Der Ausbruch brachte Hanna zumindest einen Aufschub.
Die Müritz in Mecklenburg-Vorpommern ist der größte Binnensee Deutschlands. Sie ist zwar kleiner als der Bodensee, aber sie ist der größte See, der komplett innerhalb Deutschlands liegt. Der Bodensee grenzt auch an die Schweiz und Österreich. (hau/dpa)
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