Ein 35-Jähriger soll in einer Unterkunft für polnische Leiharbeiter tagelang von Mitbewohnern gequält worden sein. Die drei Täter hatten wohl vor, die PIN der EC-Karte des Opfers zu erpressen.
Nach einem brutalen Angriff auf einen 35-Jährigen in einer Unterkunft für polnische Leiharbeiter in Schwerte bei Dortmund dauern die Ermittlungen an. Das Opfer soll von drei Mitbewohnern gefesselt und tagelang gequält worden sein. Die Tatverdächtigen hätten offenbar versucht, ihm die PIN seiner EC-Karte abzupressen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen am Montag. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Laut Staatsanwaltschaft gehen die Ermittler davon aus, dass die drei Männer aus Polen im Alter von 29, 26 sowie 22 Jahren den 35-Jährigen bereits in der Nacht auf den 19. Juli überfielen. Die vier Männer bewohnten dieselbe Sammelunterkunft.
Das Opfer erlitt Hämatome und Prellungen am Kopf
Sie sollen ihm Geld und Dokumente abgenommen, ihn gefesselt und dann immer wieder mit Schlagwerkzeugen geschlagen haben, wie der Staatsanwalt schilderte. Der Mann habe unter anderem Hämatome sowie Prellungen am Kopf davongetragen und wurde im Krankenhaus behandelt.
Nach einem Hinweis der polnischen Ermittlungsbehörden sei die Polizei am dritten Tag des Martyriums eingeschritten. Bei einer Durchsuchungsaktion am 21. Juli in der Unterkunft in Schwerte fand die Polizei den Gefesselten und nahm zwei Männer fest. Der dritte mutmaßlich Beteiligte wurde am Folgetag festgenommen. Alle drei befinden sich wegen des Verdachts auf erpresserischen Menschenraub in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft. (dpa/lh)
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