• Sie weigerten sich zuerst eine Schutzmaske im Supermarkt zu tragen, nun auch vor Gericht zu erscheinen.
  • Spezialkräfte der Polizei haben am Donnerstag einen 36-jährigen Mann und eine 31-jährige Frau zu Hause festgenommen und sie ins Bonner Landgericht gebracht.
  • Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gefährliche Körperverletzung sowie Angriff auf Polizeibeamte vor.

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Der Prozess wegen eines eskalierten Streits zwischen Maskenverweigerern und Polizisten in einem Supermarkt in Troisdorf ist am Donnerstag erst nach mehrstündiger Verzögerung in Gang gekommen.

Bereits kurz nach Beginn wurde die Verhandlung im Bonner Landgericht unterbrochen, weil zwei der drei Angeklagten nicht erschienen waren. Daraufhin nahmen Spezialkräfte der Polizei den 36-jährigen Mann und die 31-jährige Frau zu Hause fest und brachten sie ins Gericht. Die Kammer beschloss, das Verfahren gegen die Frau abzutrennen, da diese erst vor wenigen Tagen ein Kind geboren hatte.

Protest gegen die Maskenpflicht im Supermarkt

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gefährliche Körperverletzung sowie Angriff auf Polizeibeamte vor. Sie sollen im Mai 2020 in den Supermarkt gegangen sein, um gegen die Maskenpflicht zu protestieren.

Dabei sollen sie sich zunehmend aggressiv verhalten haben. Als die alarmierte Polizei eintraf, eskalierte die Situation: Die angeklagten Männer sollen den beiden Beamten unter anderem mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Die Polizisten wurden schwer verletzt. Die Ermittlungen ergaben, dass die Provokation geplant war.

Die Angeklagten hatten das Geschehen laut Staatsanwaltschaft gefilmt und das Video ins Internet gestellt. Der 36-Jährige, der der "Reichsbürger"-Szene zugeordnet wird, soll sechs Tage nach dem Vorfall erneut in dem Supermarkt erschienen sein und einen Mitarbeiter beleidigt haben. Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage vorgesehen.  © dpa

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