Die zyprische Polizei hat in einem See das fünfte Opfer eines mutmaßlichen Serienmörders entdeckt. Der 35-jährige Armeeangehörige hat angeblich sieben Morde an Frauen und Kindern gestanden und sitzt in Untersuchungshaft.
Ermittler haben auf Zypern das fünfte Opfer eines mutmaßlichen Serienmörders entdeckt.
Leiche liegt in einem Koffer
Die Leiche sei am Sonntag in einem Koffer auf dem Grund eines Baggersees südwestlich der Hauptstadt Nikosia gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher. Der 35-jährige Verdächtige, ein Offizier der zyprischen Armee, soll die Tötung von insgesamt sieben ausländischen Frauen und Kindern gestanden haben.
Der am Sonntag gefundene Körper befinde sich "in einem fortgeschrittenen Stadium der Zersetzung", sagte der Polizeisprecher.
Die Leiche werde nun obduziert. Nach Auskunft des Polizeisprechers handele es sich um eine Frau. Die zyprische Zeitung "Phileleftheros" hatte berichtet, es handle sich um die Leiche eines Kindes.
Taucher der Polizei suchen weiter
In dem See war bereits zuvor eines der mutmaßlichen Opfer entdeckt worden. Die Polizei kündigte an, weiterhin nach einem dritten mutmaßlich in dem See versenkten Koffer mit menschlichen Überresten zu suchen.
Der noch nicht formell angeklagte Verdächtige erschien am Sonntag vor einem Gericht in Nikosia.
Ermittler beschuldigten ihn der Vergewaltigung einer 19-jährigen Frau von den Philippinen. Die Frau habe Anzeige gegen den 35-Jährigen erstattet, der die Anschuldigungen in einer Vernehmung jedoch abgestritten habe. Das Gericht ordnete an, den Verdächtigen für weitere acht Tage in Untersuchungshaft zu behalten.
Sieben Morde binnen drei Jahren
Der Armeeoffizier soll zuvor gestanden haben, in den vergangenen drei Jahren fünf Frauen und zwei Mädchen ermordet zu haben. Bei den Mädchen soll es sich um die Töchter von zwei der Frauen handeln - ein philippinisches und ein rumänisches Kind.
Mitte April hatten Touristen die erste Leiche in einem verlassenen Schacht entdeckt. Am 18. April wurde der Verdächtige festgenommen; wenig später fanden Ermittler in dem Schacht eine zweite Leiche. Eine dritte Leiche wurde in einem Brunnen gefunden, eine vierte in einem Koffer am Grund des Baggersees.
Justizminister und Polizeichef mussten zurücktreten
Dass die Mordserie jahrelang unentdeckt blieb, hatte auf Zypern für einen öffentlichen Aufschrei gesorgt. Den Behörden wird unter anderem vorgeworfen, aus Schlamperei und rassistischen Motiven Ermittlungen verschleppt zu haben, nachdem die Opfer als vermisst gemeldet worden waren.
Der Skandal führte bereits zur Entlassung des Polizeichefs Zacharias Chrysostomou und zum Rücktritt von Justizminister Ionas Nikolaou. (AFP/hau)
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