Um ihre Kinder etwa in Yale oder Stanford zu platzieren, sollen Dutzende Prominente und andere wohlhabende Eltern diese und weitere Colleges und Universitäten in den USA bestochen haben. Unter den fast 50 mutmaßlichen Tätern seien auch Schauspielerin Felicity Huffman (56), bekannt aus der TV-Serie "Desperate Housewives", und Lori Loughlin (54) aus der Sitcom "Full House".

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Über das Korruptionsnetzwerk soll den Angaben zufolge im Laufe der Jahre eine Summe von insgesamt etwa 25 Millionen Dollar (22 Millionen Euro) geflossen sein. Die Gelder seien verwendet worden, um Zulassungsprüfungen zu fälschen und Hochschulbeschäftigte zu bestechen. Auch Sportlehrer hätten Bestechungssummen kassiert, um Sprösslinge reicher Familien zu rekrutieren und damit die Uni-Zulassung zu beschaffen - ohne dass diese die Qualifikationen für die Sportteams gehabt hätten.

Zu den beschuldigten Eltern gehören Unternehmensmanager und Investoren, ein Winzer und ein Modedesigner - sowie neben dem "Desperate Housewives"-Star Huffman auch ihre Schauspielkollegin Lori Loughlin. Die Bestechungsvorgänge betrafen unter anderem die Eliteschmieden Yale in Neuengland, Georgetown University in Washington sowie Stanford und USC in Kalifornien.

Pseudo-Wohltätigkeitsorganisationen

Nach Angaben der Ermittler zahlten die Eltern an eine von einem Hochschulberater gegründete Pseudo-Wohltätigkeitsorganisationen. Der Mann fädelte dann mit den Geldern die Uni-Aufnahmen ein. Huffman - bekannt unter anderem aus der Fernsehserie "Desperate Housewives" - wird etwa beschuldigt, 15.000 Dollar dafür bezahlt zu haben, dass die Testresultate ihrer älteren Tochter aufgebessert wurden.

Loughlin und ihr Ehemann, der Modedesigner Mossimo Giannulli, sollen wiederum mit Hilfe der illegalen Tricksereien bewerkstelligt haben, dass ihre zwei Töchter in das USC-Ruderinnenteam und damit an die Uni aufgenommen wurden - obwohl beide Töchter gar keine Ruderinnen sind. Loughlin ist unter anderem aus den Serien "Full House" und "Fuller House" bekannt.

50 Verdächtige sind angeklagt

Insgesamten wurden im Rahmen des Bestechungsskandals nach Angaben von Bundesanwalt Andrew Lelling rund 50 Verdächtige angeklagt. Unter ihnen sind 33 Eltern, etwa ein Dutzend Hochschulbeschäftigte und vier Verdächtige, welche die Bestechungen und Manipulationen eingefädelt haben sollen.

(dpa/afp/fra)

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