- Eine 28-Jährige soll einem Bremer Geldtransport-Unternehmen mehrere Millionen Euro gestohlen haben.
- Sie ist bei der Firma angestellt und bereits seit Pfingsten verschwunden.
- Nun setzen die Ermittler auf die Mithilfe der Bevölkerung.
Eine 28 Jahre alte Mitarbeiterin eines Bremer Geldtransport-Unternehmens soll mehrere Millionen Euro Bargeld gestohlen haben. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen schweren Diebstahls und fahnden mit Fotos nach der Verdächtigen.
Die Frau sei nach dem Diebstahl auf der Flucht, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag. Eine weitere Frau, die wegen Beihilfe verdächtigt werde, sitze bereits in Untersuchungshaft. Zuvor hatte der "Weser-Kurier" am Freitag über den Fall berichtet.
28-Jährige meldete sich am Tattag krank
Den Angaben zufolge hatte sich der Diebstahl bereits am 21. Mai, dem Freitag vor Pfingsten, ereignet. Erst am Dienstag nach dem Feiertagswochenende sei bemerkt worden, dass das Geld verschwunden war, sagte die Sprecherin. Eine genaue Summe nannte sie auf Nachfrage nicht. Nach Angaben des "Weser-Kuriers" soll es sich um acht Millionen Euro handeln.
Die Angestellte war laut den Ermittlern in dem Unternehmen im Stadtteil Walle dafür zuständig, durch Kunden bestellte Gelder zu verpacken, die dann mit einem Sicherheitstransport zugestellt werden.
Am Tattag soll die 28-Jährige mehrere mit Geld gefüllte Sicherheitstaschen in einen Rollcontainer gelegt und sich anschließend krank gemeldet haben. Später soll der Rollcontainer dann in einen schwarzen Transporter geladen worden sein.
Kennzeichen wurden kurz zuvor gestohlen
Zu dem genauen Tathergang nannte die Sprecherin keine Einzelheiten. Es werde noch ermittelt, wie genau das Geld in dem Container aus dem Unternehmen geschleust werden konnte. Der Transporter selbst wurde von einer Überwachungskamera gefilmt.
Die Bremer Kennzeichen waren den Ermittlern zufolge kurz zuvor gestohlen worden. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um einen Mietwagen, der zwei Tage zuvor bei einer Mietwagenfirma in Berlin-Spandau angemietet wurde und noch am Pfingstwochenende wieder zurückgestellt wurde.
Das Geld und die 28-Jährige sind seitdem verschwunden. Zwischenzeitlich habe es Hinweise gegeben, dass sich die Frau ins Ausland abgesetzt habe, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Wo sich die mutmaßliche Täterin aktuell befinde, sei aber unbekannt.
Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren
Die Ermittler setzen daher nun auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung und veröffentlichten Fotos der Tatverdächtigen. Man sei auf der Suche nach Hinweisen zum Aufenthaltsort der Frau und dem Verbleib des Geldes, sagte die Sprecherin.
Außerdem seien für die Ermittler auch Hinweise auf mögliche Komplizen, den schwarzen Transporter, den Rollcontainer und die gestohlenen Kennzeichen interessant. Die betroffene Firma wollte sich auf dpa-Anfrage nicht zu dem Fall äußern.
Die Ermittlungen werden wegen Diebstahls in einem besonders schweren Fall geführt. Darauf steht laut Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren. (ff/dpa)
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