Eine unabhängige Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dokumentiert über 1.000 Beschuldigungen für vergangene Jahrzehnte. Der bayerische Landesbischof Christian Kopp äußert sich.
Der bayerische Landesbischof Christian Kopp hat nach Veröffentlichung der Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche konkrete Schritte angekündigt. "Wir benötigen überall Präventionskonzepte, einheitliche Interventions- und Dokumentationsverfahren, eine Analyse der Personalakten, verbindliche Aufarbeitung, theologische Reflexion und vieles mehr", schrieb Kopp am Montag auf Instagram.
"Wir stehen nicht ganz am Anfang - und doch: Am Anfang eines systematischen Vorgehens mit konsequenter Begleitung durch die Expertise betroffener Personen und externer Fachleute."
Weiter betonte er: "Das wird ein langer und schwieriger Weg." Die Landeskirche im Freistaat werde nun damit beginnen, die Ergebnisse systematisch durchzusehen.
Die erste umfassende Studie weist "schleppende Zulieferung" der Kirche auf
Die am Donnerstag vorgestellte Studie unabhängiger Wissenschaftler zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie hat für die vergangenen Jahrzehnte mindestens 1.259 Beschuldigte dokumentiert. Es handelt sich um die erste umfassende Studie zu sexualisierter Gewalt bei den Protestanten. Die Wissenschaftler hatten eine "schleppende Zulieferung" von Seiten der Landeskirchen kritisiert.
"Wir wollten diese Studie unbedingt. Jetzt haben wir sie und müssen konsequent weitergehen", schrieb Kopp, der seit 31. Oktober 2023 im Amt ist. "Danke allen, die die Kraft hatten, sich in die Studie einzubringen. Diese Studie bringt uns weiter." (dpa/fya)
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