• Ex-Präsident Bolsonaro flog Ende Dezember noch vor der Amtsübergabe an seinen Nachfolger nach Florida.
  • Nun kommt heraus: Den Präsidentenpalast verließ er offenbar Hals über Kopf.
  • Fußböden sind kaputt, Fensterscheiben zerbrochen, dem Kabinettssaal fehlen die Möbel: Präsidentengattin Rosangela "Janja" da Silva hat alles aufgezeichnet.

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Der abgewählte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat den Amtssitz des Staatsoberhaupts in Brasilia offenbar in einem denkbar schlechten Zustand hinterlassen: Die neue First Lady Rosangela "Janja" da Silva führte Reporter des Fernsehsenders TV Globo am Freitag durch den Alvorada-Palast, um dessen Verfassung nach dem Auszug des vorigen Bewohners zu zeigen.

Teile des berühmten Gebäudes seien "heruntergekommen", sagte die Frau des neuen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva bei der Besichtigungstour und wies auf abgewetzte Teppiche, kaputte Fußböden, zerbrochene Fensterscheiben und Wasserschäden an einer Zimmerdecke hin. Ein von dem Fernsehteam gefilmter riesiger Bankettsaal war komplett leer, die gesamte Einrichtung war offenbar entfernt worden.

Zerfetzte Teppiche, kaputte Scheiben: Brasiliens Präsidentenpalast verwüstet

Eine unbekannte Anzahl von Möbelstücken und Kunstwerken aus der Präsidentenresidenz fehle, schilderte Rosangela da Silva. Andere Einrichtungsgegenstände seien beschädigt, ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert habe einfach auf dem Fußboden gelegen. In der historischen Bibliothek, von der aus Bolsonaro in seiner zum Jahreswechsel zuende gegangenen Amtszeit wöchentlich Videoansprachen hielt, lag dagegen elektronische Ausrüstung verstreut.

Da Silva kündigte an, sie und ihr Mann würden den Präsidentenpalast zunächst renovieren und die Schäden beseitigen lassen. Erst nach einer vollständigen Bestandsaufnahme des Inventars wollten sie die Residenz beziehen. Geplant sei, die Möbelstücke und Kunstwerke auf die Liste des nationalen Erbes zu setzen, "damit es nicht wieder vorkommen kann, dass ein Präsident historische Gegenstände mitnimmt, die dem brasilianischen Staat gehören". (AFP/cgo)

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