In der Nähe der fiktiven Adresse von Superdetektiv Sherlock Holmes in London wurde vor fast 30 Jahren eine Frau ermordet. Nun hat ein Gericht in der britischen Hauptstadt den Täter zu lebenslanger Haft verurteilt. Der heute 51-Jährige kann frühestens nach 19 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden, wie der Strafgerichtshof Old Bailey am Freitag entschied.
Der Tatort in der Chiltern Street ist unweit von Holmes' angeblichem Wohnort 221b Baker Street - die Adresse hatte Sherlock-Autor Arthur Conan Doyle für seinen Helden erfunden, die Hausnummer gibt es in der bekannten Straße nicht.
Der Mordfall hätte Sherlock Holmes womöglich interessiert: Der damals 21 Jahre alte Täter hatte stets bestritten, die Frau im August 1994 mit mehr als 140 Messerstichen in ihrer Wohnung in der Nähe der Baker Street getötet zu haben. Seine Fingerabdrücke waren zwar auf einer Plastiktüte am Tatort gefunden worden. Da er allerdings im Kiosk seines Vaters aushalf, aus dem die Tüte stammte, galt dies nicht als Beweis. Der Kiosk befindet sich gegenüber dem privaten Sherlock Holmes Museum.
Der Täter wurde erst überführt und im vergangenen Jahr angeklagt, nachdem seine DNA auf einem Ring des Opfers nachgewiesen und er mit einem blutigen Fußabdruck auf einer Fußleiste in Verbindung gebracht wurde. Daraufhin sprach ihn eine Jury schuldig. © dpa
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