Bereits wenige Stunden nach dem Amoklauf von München hatten erste Menschen ähnliche Taten angekündigt. Einem Medienbericht zufolge ermittelt die Münchener Polizei aktuell gegen zehn Trittbrettfahrer, die sich die Gräueltat von David S. zum Vorbild genommen haben.

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Schon vergangenes Wochenende hatte die Münchener Polizei vor Nachahmungen des Amoklaufs in München gewarnt. Sie kündigte damals an, "mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen sogenannte Trittbrettfahrer vorzugehen".

Einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge haben sich diese Befürchtungen bewahrheitet. Aktuell ermittle die Polizei gegen zehn Menschen, die sich die Tat von David S. zum Vorbild genommen haben und ähnliche Gewalttaten oder weitere Amokläufe angekündigt haben. Zumeist seien diese Drohungen über das Internet kommuniziert worden.

Was vielen dieser Nachahmer wohl nicht bewusst ist: Derartige Ankündigungen können für die Verursacher extreme Folgen haben. Zum einen bringen solche Fälle strafrechtliche Konsequenzen mit sich. Zum anderen können die Drohungen für deren Urheber auch sehr teuer werden, da sie für die dadurch entstandenen Einsätze der Polizei zur Kasse gebeten werden.

Vor allem wenn Hubschrauber zum Einsatz kommen, werde es dem Bericht zufolge extrem kostspielig, da hier ein Minutenpreis abgerechnet werde. Hohe fünfstellige Beträge seien keine Seltenheit. "Manch einer, den wir jetzt erwischt haben, wird sein Leben lang abzahlen", sagte ein Polizeisprecher der "Süddeutschen Zeitung".

Ungewöhnlich sei dieses Phänomen der Trittbrettfahrer keinesfalls. Auch nach ähnlichen Vorkommnissen wie dem Amoklauf von Winnenden im Jahr 2009 haben Nachahmer ähnliche Taten angekündigt. (fte)

Mit Material der dpa
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