In einem Kino in der Nähe des Krefelder Hauptbahnhofs schoss die Polizei am Donnerstagabend auf einen Verdächtigen. Der Mann soll kurz zuvor mehrere Brände gelegt haben. Der Iraner ist für Polizei und Justiz kein Unbekannter.

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Der mutmaßliche Krefelder Brandstifter hat bereits wegen gravierender Straftaten im Gefängnis gesessen. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" erfuhr, hatte das Landgericht den 38-jährigen Iraner im Juli 2021 zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Liste der damit geahndeten Verbrechen ist lang: gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Vergewaltigung, Bedrohung und Sachbeschädigung.

Die Asylanträge des 2002 nach Deutschland eingereisten Mannes waren abgelehnt worden, er lebt aber mit einer Duldung hier. Wie die Zeitung weiter berichtete, nutzte der psychisch auffällige Iraner diverse falsche Namen. Am 8. Oktober habe er einen Sachbearbeiter des Krefelder Ausländeramts bedroht, der ihm nur eine weitere Aufenthaltserlaubnis unter seinem richtigen Namen ausstellen wollte.

Der Mann versuchte im Kino mit einer brennbaren Flüssigkeit Feuer zu legen

Einsatzkräfte haben im Foyer eines Kinos im nordrhein-westfälischen Krefeld am Donnerstagabend einen mutmaßlichen Brandstifter niedergeschossen. Der 38-Jährige wurde nach dem Einsatz am Donnerstagabend verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei in Essen am Freitag mitteilte. Der Mann habe versucht, in dem Kino mit einer brennbaren Flüssigkeit ein Feuer zu legen. Nach Polizeiangaben lagen keine Hinweise auf einen extremistischen Hintergrund vor.

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Zuvor waren über den Polizeinotruf zahlreiche Meldungen zu drei Bränden eingegangen. Nach Angaben vom Freitag schlug der Tatverdächtige zunächst die Fensterscheibe eines Autos ein und entzündete den Wagen. Anschließend legte er einen Brand in seiner Wohnung. Von dort begab sich der Verdächtige zu einem Bürogebäude, wo er eine Fensterscheibe einschlug und einen Brandsatz entzündete.

Im Foyer des Kinos erfolgte dann der Schusswaffeneinsatz der Polizei gegen den Verdächtigen, als dieser versuchte, mit einer brennbaren Flüssigkeit Feuer zu legen. Während des Einsatzes befanden sich laut Polizei mehr als hundert Menschen im Kino. Verletzt wurde von ihnen niemand. Mehrere Menschen wurden von Notfallseelsorgern und Feuerwehrkräften psychologisch betreut.(dpa/afp/bearbeitet von jst)

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