Der Fall der Menendez-Brüder, die durch die Netflix-Serie "Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez" einer breiten Masse bekannt wurden, soll erneut geprüft werden. Kommen die Brüder, die ihre Eltern getötet haben, bald frei?

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Wie groß der Einfluss einer Serie sein kann, beweist derzeit die True-Crime-Reihe "Monster" auf Netflix. Deren zweite Staffel, die sich um "Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez" dreht, könnte schon bald dafür sorgen, dass das wegen Mordes an den eigenen Eltern verurteilte Brüderpaar aus der Haft entlassen wird.

Einen entsprechenden Antrag zur Abänderung des ursprünglichen Richterspruchs von 1996 habe der zuständige Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascón, nun eingereicht, berichten US-amerikanische Medien wie "The Hollywood Reporter".

Fall der Menendez-Brüder: Das ist damals passiert

Lyle und Erik Menendez haben damals vor Gericht gestanden, am 20. August 1989 ihren Vater Jose und ihre Mutter Kitty zuhause in Beverly Hills erschossen zu haben. Nach der Tat fuhren sie mit dem Auto erst zum Mulholland Drive, um die Schusswaffen loszuwerden. Anschließend kauften sie sich Kinotickets, die sie als Alibi nutzen wollten. Als die Brüder zum Haus zurückkehrten, rief Lyle den Notruf und sagte: "Jemand hat meine Eltern getötet!"

Dass die beiden nach dem Tod der Eltern ein luxuriöses Leben führten und circa eine Million Dollar in nur einem halben Jahr verprasst haben sollen, verstärkte den Verdacht der Ermittler, dass die Brüder in die Tat verwickelt sein könnten. Schon damals galt jedoch das Gerichtsurteil als umstritten. Denn beide Männer gaben an, jahrelang psychisch und sexuell missbraucht worden zu sein und aus Notwehr gehandelt zu haben.

Neue Beweise für jahrelangen Missbrauch

Zu eben jenen Missbrauchsvorwürfen soll es jetzt neue Beweise geben. So beispielsweise ein Brief, den Erik Monate vor den Morden an einen Cousin schrieb: "Ich habe versucht, Dad aus dem Weg zu gehen. Es passiert immer noch ... Jede Nacht bleibe ich wach und denke, dass er hereinkommen könnte", heißt es darin, wie Blick.ch berichtet.

Gascón bittet nun darum, die lebenslange Haftstrafe der beiden Brüder ohne Möglichkeit auf Bewährung in eine lebenslange Haftstrafe mit der Möglichkeit auf Haftentlassung umzuwandeln. Aufgrund der Tatsache, dass Lyle und Erik Menendez seit rund 30 Jahren im Gefängnis sitzen, könnte eine dementsprechende Abänderung des Urteils zur unmittelbaren Freilassung der beiden führen. Als Begründung wird unter anderem aufgeführt, dass sich Lyle und Erik während ihrer Haft vorbildlich verhalten hätten und keine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen würden.

Verwendete Quellen

  • Spot on News
  • Blick.ch
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