- In den Niederlanden wird gegen 25 Turn-Trainer wegen des Verdachts von psychischen und körperlichen Misshandlungen ermittelt.
- Beim Gymnastikverband sind nach eigenen Angaben 143 Anschuldigungen über einen Zeitraum von 35 Jahren eingegangen.
Die Affäre um Machtmissbrauch im niederländischen Kunstturnen weitet sich aus. Das Institut für Sportrecht ermittelt laut einem Fernsehbericht nun gegen 25 Trainer wegen des Verdachts von psychischen und körperlichen Misshandlungen.
"Das ist eine erschreckend hohe Zahl", sagte der Vorsitzende des Gerichts, Dick van Steenbeek, dem niederländischen TV-Sender NOS.
75 Personen hätten Klage eingereicht, sagte der Vorsitzende des Sportgerichts. Im Fokus stünden nun 25 Trainer; gut die Hälfte von ihnen sei bereits verhört worden.
143 Anschuldigungen über einen Zeitraum von 35 Jahren
Die Missstände waren bekannt geworden, nachdem ein Trainer im vergangenen Sommer in einem Interview zugegeben hatte, dass er vor allem junge Turnerinnen erniedrigt und eingeschüchtert hat.
Daraufhin meldeten sich zahlreiche vor allem ehemalige Sportlerinnen beim Verband sowie beim Sportgericht. Beim Gymnastikverband waren nach eigenen Angaben 143 Anschuldigungen über einen Zeitraum von 35 Jahren - sowohl im Breiten- als auch im Spitzensport - eingegangen.
Im Sommer hatte der Turnverband die Nationaltrainer der Damen suspendiert. Die Trainer nahmen ihre Arbeit inzwischen wieder auf. Der Verband hat eine unabhängige Untersuchung eingeleitet. © dpa
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