Bei einer Kundgebung gegen rechts hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Samstag vor der AfD gewarnt. Die Demokratie in Deutschland stehe unter Druck, sagte der SPD-Politiker vor rund 25 000 Menschen in seiner Heimatstadt Osnabrück. Die AfD wolle den Systemwechsel. "Das heißt nichts anderes als, sie wollen zurück in die dunklen Zeiten des Rassenwahns, der Diskriminierung, der Ungleichheit und des Unrechts", erklärte Pistorius, der früher Osnabrücker Oberbürgermeister gewesen ist.

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Pistorius zog auch einen Vergleich mit der Weimarer Republik, die nicht an ihren Feinden, sondern an der Schwäche ihrer Freunde zugrunde gegangen sei. "Heute wissen wir es besser, Geschichte darf sich nicht wiederholen", sagte Pistorius unter großem Applaus.

"Osnabrück bekennt Farbe - für Demokratie, gegen Faschismus"

Die Kundgebung unter dem Motto "Osnabrück bekennt Farbe - für Demokratie, gegen Faschismus" wurde von einem breiten Bündnis von mehr als 40 Gruppen organisiert. Die Teilnehmerzahl von rund 25 000 nannten Polizei wie auch Veranstalter. Auch in anderen Städten Niedersachsens wollten sich am Wochenende Tausende von Menschen auf Demonstrationen und Kundgebungen gegen Extremismus versammeln.

Anlass der Kundgebungen sind Berichte des Medienhauses Correctiv, das ein Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam öffentlich gemacht hatte, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte bei dem Treffen nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.  © dpa

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