Schwerwiegende Vorwürfe gegen einen Polizisten aus Baden-Württemberg. Am Samstag soll er zusammen mit fünf anderen Männern fremdenfeindliche Parolen angestimmt und türkische Gäste eines Eiscafés angegriffen haben. Dem Polizei-Mitarbeiter droht nun eine harte Strafe.
Nach einem Angriff auf vorwiegend türkische Gäste eines Eiscafés im baden-württembergischen Wiesloch wird gegen sechs Männer ermittelt. Unter ihnen ist nach Angaben des Innenministeriums auch ein Polizei-Mitarbeiter. Der 30-Jährige wurde freigestellt und von allen Aufgaben entbunden. Sollten sich die Anschuldigungen erhärten, müsse er mit der Entlassung aus seinem Angestelltenverhältnis rechnen, erklärte das Innenministerium.
Die sechs Männer im Alter zwischen 23 und 36 Jahren sollen am Samstagabend bei einem Junggesellenabschied fremdenfeindliche Parolen skandiert und politisch motivierte Schmähgesänge von sich gegeben haben. Danach sollen sie die vor einem Eiscafé sitzenden Familien unter anderem mit Stühlen angegriffen haben. Fünf Menschen wurden leicht bis mittelschwer verletzt.
Schwere Vorwürfe
Den Verdächtigen wird Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung vorgeworfen, wie die Mannheimer Polizei und Staatsanwaltschaft Heidelberg am Dienstag mitteilten.
Mehrere Funkstreifen hatten die zum Teil stark alkoholisierten Männer in der Nähe des Tatorts vorläufig festgenommen. Gegen zwei mutmaßliche Rädelsführer im Alter von 23 und 36 Jahren ergingen Haftbefehle, die jedoch gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurden. (sg/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.