Der von Progerie betroffene Sammy Basso widmete sich sein ganzes Leben lang seiner Erkrankung und deren Forschung. Im Alter von 28 Jahren ist der Italiener nun gestorben.
Italien trauert um einen der bekanntesten Patienten der seltenen Erbkrankheit Progerie: Sammy Basso ist tot. Der studierte Biologe starb am Samstag, wie die von ihm gegründete Progerie-Stiftung Aiprosab mitteilte. Mit 28 Jahren übertraf er die durchschnittliche Lebenserwartung von an Progerie erkrankten Menschen bei Weitem. Ohne Behandlung haben sie eine Lebenserwartung von 13,5 Jahren.
"Heute ist unser Licht erloschen. Wir danken dir, Sammy, dass du uns zu einem Teil deines wunderbaren Lebens gemacht hast, und wir umarmen deine Familie und Freunde in dieser schwierigen Zeit der Trauer", teilte seine Stiftung mit und bedankte sich bei seinen Unterstützern. "Er hat uns alle gelehrt, dass es sich lohnt, das Leben in vollen Zügen zu genießen, auch wenn die Hindernisse im Leben manchmal unüberwindbar erscheinen."
Sammy Basso engagierte sich bereits als Kind
Bei dem 1995 in Schio in Norditalien geborenen Basso wurde im Alter von zwei Jahren Progerie diagnostiziert. Bereits als Kind engagierte er sich, um anderen Menschen mit der Erkrankung zu helfen. Sein wichtigstes Ziel war es, das Bewusstsein für Progerie zu schärfen und die Forschung voranzutreiben. 2018 hatte er sein Studium der Naturwissenschaften mit einer Arbeit über Therapien zur Verlangsamung des Verlaufs der Krankheit abgeschlossen.
Berühmt wurde Basso durch den National-Geographic-Dokumentarfilm "Sammy's Journey". Dort berichtete er von einer USA-Reise, die Basso mit seinen Eltern und einem seiner besten Freunde unternommen hatte. Er war zudem oft im italienischen Fernsehen zu sehen.
Bei Progerie altern die Betroffenen schneller
Bei Progerie, auch als Hutchinson-Gilford-Syndrom bekannt, wird der Alterungsprozess von Gewebe und Organen über das normale Maß hinaus beschleunigt und lässt Kinder zu Greisen werden: Ihre Haut wird dünn und durchscheinend. Oft fallen bereits im Säuglingsalter die letzten Haare aus und das körperliche Wachstum ist blockiert. Die Kinder werden selten größer als einen Meter. Sie bekommen früh Arteriosklerose, was zur Verstopfung der Blutbahnen und letztlich zum sehr frühen Tod durch Herzinfarkt oder Schlaganfall führt. (dpa/bearbeitet von cgo)
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