Der Fall aus dem Sauerland hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Ein damals 14-Jähriger soll seinen zwei Jahre älteren Mitschüler erwürgt haben, weil dieser keine Beziehung gewollt habe. Nun beginnt der Totschlagsprozess.

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Gegen einen Teenager beginnt am Donnerstag (10.00 Uhr) vor dem Landgericht Siegen ein Prozess wegen Totschlags. Der damals 14-Jährige soll im Oktober 2018 seinen älteren Mitschüler im sauerländischen Wenden in Schulnähe erwürgt haben.

Er hatte gestanden, den 16-Jährigen so lange gewürgt zu haben, bis dieser gestorben sei. Er habe sich zu dem Älteren eine Beziehung gewünscht, der 16-Jährige habe ihn aber zurückgewiesen. Der Beschuldigte sitzt in Untersuchungshaft. Der Fall hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst.

Der Prozess gegen den inzwischen 15-jährigen Deutschen findet vor der Jugendkammer unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Eltern des Getöteten treten als Nebenkläger auf.

Urteil soll Mitte Juni fallen

Die Tat ereignete sich laut Anklage am 30. Oktober 2018 während der Unterrichtszeit, beide Gesamtschüler schwänzten. In einem an das Schulgelände angrenzenden Waldstück sei es zu einer Auseinandersetzung gekommen, die eskalierte.

Der Vater des Opfers hatte seinen Sohn als vermisst gemeldet. Bei einer Suchaktion wurde der Leichnam am nächsten Tag gefunden - etwas entfernt vom Tatort, aber ebenfalls in Schulnähe. Der Beschuldigte soll die Leiche dorthin gebracht haben.

Für das Verfahren sind rund 30 Zeugen geladen, darunter viele Schüler, auch Lehrer und Polizisten. Weitere fünf Verhandlungstermine seien bereits festgelegt, ein Urteil werde für Mitte Juni angestrebt, sagte Gerichtssprecher Sebastian Merk.  © dpa

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