Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) plant den Verkauf seines Sender-Hochhauses in Berlin. "Wir möchten das Fernsehzentrum verkaufen", sagte Intendantin Ulrike Demmer in einem Pressegespräch. Zugleich machte der Sender klar, dass es sich aktuell um eine Richtungsentscheidung handelt, in trockenen Tüchern ist ein möglicher Verkauf damit nicht. Rein theoretisch könnte der Plan auch scheitern.

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Der öffentlich-rechtliche ARD-Sender muss in den nächsten Jahren Millionensummen einsparen, weil eine finanzielle Schieflage droht. Deshalb nahm der Sender auch seinen Immobilienbestand in den Blick. In Potsdam verkaufte der Sender bereits Flächen. Das Berliner Fernsehzentrum als größter Sendersitz liegt in Berlin-Charlottenburg im Westen der Hauptstadt in der Nähe der Messe. Auf diesem RBB-Gelände befindet sich auch der ältere Gebäudekomplex "Haus des Rundfunks". Dorthin ist ein Umzug - also in direkter Nachbarschaft - geplant. Der Sender rechnet damit, dass der Prozess bis 2032 abgeschlossen sein könnte. Welchen Verkaufserlös sich der RBB verspricht, wurde nicht bekannt. Im "Haus des Rundfunks" wären dann auch Umbauarbeiten notwendig.

Damit schlägt der RBB einen anderen Weg ein, als er es noch vor Jahren vorhatte. Unter Demmers Vor-Vorgängerin Patricia Schlesinger hatte es den Plan für einen Neubau für die Redaktionen gegeben. Weil die Kosten explodierten, wurden die Pläne eingestampft. Schlesinger wurde in der RBB-Krise um Vorwürfe der Vetternwirtschaft und Verschwendung fristlos entlassen.

Das "Haus des Rundfunks" wurde nach Senderangaben in den Jahren 1929 und 1930 gebaut, das Fernsehzentrum 1969 und 1970. Beide Gebäudekomplexe stehen unter Denkmalschutz. Es gebe einen hohen Sanierungsbedarf, hieß es vom Sender. Auch das spielt eine Rolle bei den Verkaufsplänen. Der Sender nannte insgesamt einen Mehrbedarf von zwölf Millionen Euro ab 2025. Es gehe um Kosten für Brandschutz und andere Sanierungen.  © dpa

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