In Wuppertal hat ein Mann vor Gericht gestanden, an einem äußert brutalen Überfall beteiligt gewesen zu sein. Bei dem Einbruch war ein Rentner über Stunden hinweg gequält worden und nur knapp dem Feuertod entgangen.

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Ein 37-Jähriger hat vor Gericht seine Beteiligung an einem äußerst brutalen Überfall auf einen Rentner in Nordrhein-Westfalen gestanden. Er sei aber davon ausgegangen, dass es sich bloß um einen Einbruch handele und keiner im Haus sei, sagte der Angeklagte am Montag beim Prozessauftakt am Wuppertaler Landgericht aus.

Bei dem Überfall vor drei Jahren war der damals 82-jährige Rentner von Räubern stundenlang gequält, bis auf die Unterhose ausgezogen, gefesselt und mit Benzin übergossen worden. Sein Haus in Haan ging in Flammen auf.

Er sei dem Feuertod nur dadurch entronnen, dass er sich trotz Fesseln von der Terrasse auf die Wiese seines Gartens habe rollen können, hatte der Senior ausgesagt. Zuvor hatten die Täter laut Anklage gedroht, ihm Finger abzuschneiden.

Angeklagter kehrt nach Flucht in den Libanon zurück

Das Wuppertaler Landgericht hatte in einem ersten Prozess bis zu elfeinhalb Jahre Haft wegen erpresserischen Menschenraubs, gefährlicher Körperverletzung und Raubes verhängt. Dem 37-Jährigen war man erst nachträglich auf die Schliche gekommen.

Er habe Schulden wegen seiner Drogensucht gehabt, sagte der 37-Jährige aus. Er bestritt aber, dem Opfer eine Tüte über den Kopf gezogen zu haben: "Ich war dazu gar nicht in der Lage."

Weil er Angst gehabt habe, dass man ihn als Mittäter ermittelt, sei er in den Libanon geflüchtet. "Mein Vater flog mir nach, sagte, ich solle zurückkommen und die Wahrheit sagen. Käme ich zurück, würde er mir verzeihen, sonst nicht." (dpa/thp)  © dpa

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