Das "Wort des Jahres" 2019 steht fest: Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat sich für "Respektrente" entschieden. Das Wort habe das Jahr in besonderer Weise charakterisiert, begründete die Jury ihre Entscheidung.

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Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat das "Wort des Jahres" 2019 bekanntgegeben. Sie hat sich für "Respektrente" entschieden. Das Wort bezieht sich auf die geplante Einführung einer Grundrente für Männer und Frauen, die trotz langjähriger Erwerbstätigkeit bisher nur eine sehr geringe Rente beziehen.

Bei der Bezeichnung handle es sich um "die Neubildung eines Hochwertworts in der politischen Debatte", erklärte die Gesellschaft für deutsche Sprache am Freitag in Wiesbaden. Das Wort habe das Jahr in besonderer Weise charakterisiert, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Es wird insbesondere mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Verbindung gebracht. Dieser hatte in der Grundrenten-Debatte der großen Koalition seit Jahresbeginn die Botschaft verbreitet: "Lebensleistung verdient Respekt." Außerdem sagte der Minister: "Nennen Sie es ruhig Respektrente oder Gerechtigkeitsrente."

"Schaulästige" auf Rang 4

Auf dem zweiten Platz landete "Rollerchaos". E-Roller hätten sich in vielen deutschen Städten zu einem Problem entwickelt, da sie häufig rücksichtslos genutzt und unkontrolliert abgestellt würden, teilte die GfdS mit.

Mit "Fridays for Future" kam ein Anglizismus auf den dritten Platz, der "wie kein anderer Ausdruck" für eine junge Generation stehe, die bereit sei, für ihre Zukunft auf die Straße zu gehen.

Der neu gebildete Begriff "Schaulästige" schaffte es 2019 auf Rang 4 - für die Jury eine originelle Zusammenziehung von schaulustig und lästig. Der "Donut-Effekt" (Platz 5) sei in diesem Jahr häufiger zu lesen gewesen und beschreibe die Verödung der Innenstädte. Wie bei einem Donut-Gebäck entstehe in der Mitte ein Loch.

Der kein Ende nehmende Austritt Großbritanniens aus der EU machte die Menschen nach Einschätzung der GfdS-Jury "brexitmüde". Das einzige Adjektiv der 2019er Liste steht auf Platz 6: Die Bereitschaft, nicht alles ungeprüft hinzunehmen, bringe das Verb "gegengoogeln" (Platz 7) zum Ausdruck. Platz 8 belegte "Bienensterben".

Nachfolger von "Heißzeit" und "Jamaika-Aus"

Im vergangenen Jahr war das "Wort des Jahres" "Heißzeit" gewesen, 2017 hatte es "Jamaika-Aus" an die Spitze geschafft. Das "Wort des Jahres" wird seit 1977 regelmäßig gekürt.

Gesucht werden laut GfdS Wörter und Wendungen, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Für einen Platz auf der Liste ist allerdings nicht die Häufigkeit entscheidend, sondern die Signifikanz und Popularität. (ff/dpa/afp)

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