Ein Ausflugsschiff mit südkoreanischen Touristen an Bord kentert bei einer abendlichen Fahrt auf der Donau in Budapest. Sieben Menschen sterben, mehr als ein Dutzend Passagiere werden noch vermisst.
Bei einem Zusammenstoß zweier Schiffe auf der Donau in Budapest am späten Mittwochabend sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Das teilte ein Sprecher des ungarischen Rettungsdienstes in der Nacht zum Donnerstag mit.
Sieben Passagiere konnten unmittelbar nach der Kollision gerettet worden, 21 Personen werden noch vermisst. Nach ihnen werde gesucht, hieß es weiter.
Schiffsunglück in Budapest: Vermisstensuche beeinträchtigt
Das Ausflugsschiff "Hableany" (deutsch: Nixe) mit 35 Menschen an Bord, von denen die meisten südkoreanische Touristen waren, kenterte demnach infolge der Kollision mit dem größeren Flusskreuzfahrtschiff "Viking Sigyn" und sank.
Die meisten Reisenden seien 40 bis 50 Jahre alt gewesen. Auch ein sechsjähriges Kind sei an Bord gewesen.
Ungarische Medien berichteten von einem Großeinsatz der Rettungskräfte. Große Scheinwerfer beleuchteten Teile der Oberfläche der Donau in Budapest.
Die Suche nach den Vermissten wurde durch heftigen Regen und starke Strömungen erheblich erschwert, wie das Internet-Portal "Index.hu" berichtete. Die Wassertemperatur betrug nur 15 Grad.
Schiffsunglück in Budapest: Reiseveranstalter entschuldigte sich
Südkoreas Präsident Moon Jae In ordnete an, einen Krisenstab einzusetzen und zusammen mit den ungarischen Behörden "alle verfügbaren Mittel" zur Rettung der Vermissten zu ergreifen. Das Außenministerium kündigte an, eine "schnelle Einsatzgruppe" mit 18 Beamten und Rettungskräften an den Unglücksort nach Budapest zu schicken.
Der südkoreanische Reiseveranstalter Verygoodtour entschuldigte sich für das Unglück. Das Unternehmen werde alles tun, um den Opfern und deren Familien zu helfen, sagte der Leiter des Kundenservice, Lee Sang Moo, im südkoreanischen Fernsehen.
Ursache für Schiffsunglück bis jetzt unklar
Das 27 Meter lange, für 60 Passagiere ausgelegte Unglücksschiff gehört dem Budapester Schifffahrtsunternehmen Panorama Deck.
Ein Sprecher der Firma teilte am späten Mittwochabend mit: "Es werden alle Ressourcen mobilisiert, um Menschenleben zu retten." Die Ursache des Zusammenstoßes mit dem anderen, größeren Schiff war zunächst unklar.
Die Donau fließt mitten durch Budapest und trennt die beiden Stadthälften Buda und Pest voneinander. Ausflugsfahrten per Schiff sind auf dem Budapester Flussabschnitt bei Touristen sehr beliebt, weil sich dabei schöne und fotogene Ausblicke auf Sehenswürdigkeiten wie die Burg von Buda und das Parlamentsgebäude bieten. (kad/dpa)
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