Ein Schleuser hat in Sachsen mit mehreren Flüchtlingen im Wagen zwei Kontrollstellen durchbrochen. Aus Polen kommend raste der Tatverdächtige in der Nacht zum Montag durch eine Grenzkontrolle auf einer Bundesstraße bei Zittau und flüchtete vor den ihn verfolgenden Polizisten in ein nahegelegenes Dorf, wo er eine weitere Kontrollstelle durchbrach, wie die Bundespolizeiinspektion Ebersbach mitteilte.

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Erst an einer Baustelle stoppte der Fahrer schließlich das Auto und setzte seine Flucht zu Fuß fort. Nach wenigen hundert Metern konnten Beamte den 49-Jährigen überwältigen und festnehmen. In seinem Auto befanden sich sechs syrische Flüchtlinge, zwei Kleinkinder im Alter von einem und vier Jahren. Alle blieben unverletzt.

Bei dem Fahrer wurde ein Blutalkoholwert von 1,14 Promille festgestellt. Er muss sich wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen, wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, wegen der Alkoholfahrt und wegen eines illegalen Kraftfahrzeugrennens verantworten.

In Bayern griff die Bundespolizei Rosenheim am Freitag rund 30 Menschen aus der Türkei und Syrien auf, die offenbar in einem Transporter ohne Lüftung eingeschleust wurden. Die Flüchtlinge im Alter von sechs Monaten bis 56 Jahren mussten nach eigenen Angaben stundenlang zusammengepfercht in einem Transporter ohne Sitzmöglichkeiten und Toilettengänge ausharren.

Eine Frau aus der Gruppe sei mehrmals ohnmächtig geworden. Die Menschen entfernten die Dichtung an der Tür, so dass abwechselnd jeder an dem Spalt etwas Luft holen konnte. Den Ermittlungen zufolge wurden sie aus der Türkei nach Deutschland geschleust und in der Nähe eines Waldes bei Schöffau ausgesetzt. Der Schleuser entkam.  © AFP

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