Im Prozess gegen Oscar Pistorius rückt die Entscheidung über das Strafmaß näher. Die Anwälte erklärten am Freitag in ihren Abschlussplädoyers, welche Strafe der Paralympics-Star für die fahrlässige Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp bekommen sollte.

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Das Ringen um die Bestrafung des südafrikanischen Paralympics-Stars Oscar Pistorius für die fahrlässige Tötung seiner Freundin geht in die entscheidende Phase. Verteidigung und Anklage trugen ihre abschließenden Plädoyers vor.

+++ Schlussplädoyers im Prozess um Oscar Pistorius +++

+++ Pistorius hat am 14. Februar 2013 Reeva Steenkamp erschossen. +++

+++ Verkündung des Strafmaßes gegen Pistorius auf Dienstag 09:30 Uhr verschoben. +++

+++ 12:22 Uhr: Richterin Masipa beendet die Anhörung der Anwälte. Am Dienstag, den 21. Oktober, soll es weitergehen. Dann wird voraussichtlich auch das Strafmaß bekannt gegeben.

+++ 12:18 Uhr: Eigentor für die Verteidigung: Roux sagt, Pistorius habe zuhause eine Bank, um beim Duschen sitzen zu können. Nel springt auf und wirft ein: Wenn Pistorius eine Bank brauche in der Dusche, dann "können wir eine kleine Bank ins Gefängnis bringen".

+++ 12:15 Uhr: Verteidiger Roux darf das Wort kurz ergreifen. Er wolle mit Unstimmigkeiten aufräumen.

+++ 12:14 Uhr: Nel sagt, er könne sich eine Strafe von mindestens zehn Jahren Gefängnis vorstellen.

+++ 12:13 Uhr: Nel fragt sich, wie Pistorius denn sich genau seine Zukunft vorstelle. Er habe nie kundgetan, ob er etwa seine Sportlerkarriere fortsetzen wolle oder für seinen Onkel arbeiten.

+++ 12:04 Uhr: Die einzige Strafe müsse eine Haftstrafe sein.

+++ 12:01 Uhr: Die Medienschelte von Verteidiger Roux hält der Staatsanwalt für irrelevant. Niemand hätte Pistorius gezwungen, die Zeitungsberichte zu lesen.

+++ 11:55 Uhr: Es sei unverschämt, dass Pistorius jetzt seine Behinderung ins Spiel bringt, um dem Gefängnis zu entgehen. Dass dann auch noch gesagt wird, dass es keine Duschstangen im Gefängnis gibt, sei kein Argument. In Pistorius eigenem Haus gibt es auch keine Duschstangen.

+++ 11:53 Uhr: Der Staatsanwalt widerspricht nun auch dem Argument, Pistorius habe immer die Wahrheit gesagt. "Er hat so viele unterschiedliche Versionen erzählt", gibt Nel zu bedenken.

+++ 11:49 Uhr: Nel wird nicht müde, zu betonen, dass der Fall keine momentane Unaufmerksam sein konnte. "Am Ende ist es eine fahrlässige Tötung", sagt Nel. "Die Tatsache, dass es ihm leid tut, dass sie tot ist, ist keine Reue ... Es ist nicht gut genug."

+++ 11:46 Uhr: Staatsanwalt Nel argumentiert wie schon viele Prozesstage zuvor: Ständig wiederholt er den Tathergang und betont die Schwere der Tat. Schon einmal hat er mit dieser Taktik die Richterin zur Anmahnung rufen lassen. Geht er wieder zu weit?

Strafmaß muss angemessen sein

+++ 11:43 Uhr: Nel sagt, "er ist kein Opfer". Sich als Opfer zu sehen, findet der Ankläger sehr "komisch". Dass die Medien ihn nicht mehr lieben und die Berichterstattung von Pistorius als unfair empfunden werde, sei irrelevant.

+++ 11:40 Uhr: Pistorius nicht ins Gefängnis zu schicken, wäre das Schlimmste, was Richterin Masipa tun könne.

+++ 11:33 Uhr: Es geht weiter. Nel kommt noch einmal auf die Tat zu sprechen. Zwar sei Pistorius des Mordes freigesprochen worden, aber es sei ein Mensch gestorben. Deshalb müsse das Strafmaß sehr nah an dem von Mord liegen. Das schreie nach einer härteren Strafe.

+++ 11:12 Uhr: Das Gericht macht Pause für 15 Minuten. Pistorius hat vorrübergehend den Gerichtssaal verlassen.

+++ 11:09 Uhr: Für Ankläger Nel sei es unverhältnismäßig, wenn Pistorius nur eine gemeinnützige Strafe erhalten würde. Reeva sei unschuldig gewesen und habe sich nicht wehren können. Pistorius Freundin sei einen schrecklichen Tod gestorben.

Reeva mit "verheerender" Black-Talon-Munition erschossen

+++ 11:07 Uhr: Mitleid könne kein Argument sein - nur weil Pistorius früher Millionen gemacht habe und jetzt nicht mehr, sagt Nel.

+++ 11:05 Uhr: Das Geld in Höhe von monatlich 6.000 Rand (430 Euro) von Pistorius an Reevas Eltern sei Blutgeld gewesen. Es sei kein Geschenk gewesen. Es sei traurig, dass sie das Geld gebraucht hätten. Pistorius habe das nur gemacht, um das Strafmaß zu beeinflussen.

+++ 10:55 Uhr: "Bulldogge" Nel geht auch noch mal darauf ein, dass Reeva nicht mit normaler Munition erschossen wurde, sondern mit "verheerenden" Black-Talon-Kugeln.

+++ 10:49 Uhr: Staatsanwalt Gerrie Nel hat sein Plädoyer begonnen. Er wiederholt, was Pistorius getan hat. Er habe vier Schüsse auf eine geschlossene Tür abgefeuert, wohl wissend, dass da jemand im Bad ist. Die Gesellschaft will wissen, was das Gericht nun mit dieser Person macht. Roux habe sein Plädoyer gut gehalten.

Gefängnis wäre wie Jahre lang im Krankenhaus

+++ 10:43 Uhr: Roux stellt jetzt die Frage nach der Unterbringung. Im Gefängnis müsse er in den Krankentrakt. Das sei so, als sperre man jemanden für Jahre in ein Krankenhaus. Außerdem seien die Gefängnisse überfüllt.

+++ 10:40 Uhr: Immer wieder geht Roux auf die Leiden seines Mandanten ein.

+++ 10:31 Uhr: Die Idee, ihn in ein Gefängnis zu stecken, würde die Tragödie nicht beenden. "Es gibt kein Ende".

+++ 10:27 Uhr: Pistorius wolle alles wieder gut machen, so weit es ihm möglich ist, sagt Roux.

Pistorius will Verantwortung übernehmen

+++ 10:26 Uhr: Nun erklärt Roux die Geldzuwendung an Reevas Eltern. Das sei persönlich und aufrichtig gewesen. Es zeige, dass der Angeklagte Verantwortung für sein Handeln übernehmen wolle. Das Geld wolle er auch nicht zurück.

+++ 10:20 Uhr: Roux verteidigt seinen Angriff auf die Berichterstattung: Die Geschichten die bei Gericht gehört worden seien, hätten Reevas Eltern sicher in Angst versetzt - etwa, dass Reeva angeblich geschrien habe.

+++ 10:19 Uhr: Roux gibt Masipa recht. Es gehe ja nur darum zu zeigen, was die Medien mit Pistorius gemacht haben.

+++ 10:18 Uhr: Richterin Masipa ist besorgt, was Roux über die Medien sagt. Das Gericht sei nicht von den Medien beeinflusst worden. "Das Gericht wird durch nichts beeinflusst, was nicht auch bewiesen wurde". Das sei sehr wichtig.

"Pistorius ist ein Opfer"

+++ 10:15 Uhr: Von Beginn an habe Pistorius die Wahrheit gesagt. Das Gefühl, den Menschen getötet zu haben, den er liebte, wird niemals gehen. Richterin Thokozile Masipa unterbricht den Anwalt kurz.

+++ 10:12 Uhr: Der Verteidiger verweist darauf, dass die Eltern von Reeva keine Rache wollen. Er bewundere sie dafür.

+++ 10:06 Uhr: Roux erklärt mit Nachdruck, dass man selbstverständlich die Konsequenzen für eine solche Tat tragen muss. Pistorius sitzt bei den Worten seines Anwaltes mit gesenktem Kopf auf der Bank.

+++ 10:01 Uhr: Der Verteidiger verweist nun auf einen ähnlichen Fall, wo der Täter nicht ins Gefängnis ging.

+++ 10:00 Uhr: Roux sagt, Pistorius habe einen posttraumatischen Schock.

+++ 09:56 Uhr: Roux sagt, dass der erste Instinkt ist, jemanden für etwas Schlimmes ins Gefängnis zu stecken. Doch ist das "ein fairer Weg"?

+++ 09:51 Uhr: Es habe ein Bild gegeben von Pistorius, dass die Medien überall veröffentlichten. Pistorius sei ein Idol gewesen, nun habe er habe dadurch alles verloren. "Er hat sein ganzes Geld verloren. Er hat nichts mehr", sagt der Verteidiger. Er sei noch nicht einmal in der Lage, die Prozesskosten zu tragen.

+++ 09:50: Uhr: "Es gab einen Angeklagten und ein Opfer … und der Angeklagte wurde zum Opfer … Wir haben einen Mann, der sich in einem fahrlässigen und ängstlichen Zustand befand, als er die Frau tötete, die er liebte."

Verteidiger Roux spricht sein Schlussplädoyer

+++ 09:49 Uhr: Roux sagt, Pistorius habe Reeva geliebt. Er habe einen Fehler gemacht.

+++ 09:41 Uhr: Pistorius habe nicht bewusst gegen das Gesetz verstoßen.

+++ 09:40 Uhr: Roux verweist noch mal auf die Umstände und den Kontext zum Todesfall von Reeva Steenkamp.

+++ 09:32 Uhr: Es geht los. Die Anwälte halten die Schlussplädoyers. Zuerst spricht Verteidiger Barry Roux.

+++ 09:10 Uhr: Das Ringen um die Bestrafung des südafrikanischen Paralympics-Stars Oscar Pistorius für die fahrlässige Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp geht an diesem Freitag in die entscheidende Phase. Verteidigung und Anklage tragen ihre abschließenden Plädoyers vor.

+++ 08:44 Uhr: Richterin Thokozile Masipa will bis voraussichtlich Anfang der kommenden Woche über Art und Umfang der Strafe entscheiden. Möglich wären nach südafrikanischem Recht bis zu 15 Jahre Haft, aber auch nur ein weit kürzerer Hausarrest oder lediglich eine Geldbuße.

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