- In einer Schule im russischen Kasan sind mehrere Menschen getötet worden.
- Von offizieller Seite wurden acht Tote und 20 Verletzte bestätigt. Die meisten Opfer sind Schüler. Einige von ihnen ringen im Krankenhaus um ihr Leben.
- Ein 19-Jähriger wurde festgenommen. Er soll seine Tat alleine begangen und zuvor angekündigt haben. Meldungen über einen zweiten Schützen seien falsch.
Bei einem Schusswaffenangriff in einer Schule in der zentralrussischen Stadt Kasan sind mehrere Menschen getötet worden. Das berichteten zwei russische Staatsagenturen am Dienstag übereinstimmend. Bei den meisten Opfern soll es sich um Kinder handeln. Für sie war es nach einer Woche Ferien der erste Schultag.
Die Pressestelle des Republikchefs der Republik Tatarstan, Rustam Minnichanow, bestätigte mindestens acht Getötete und 20 Verletzte. Darunter seien drei Erwachsene. Minnichanow sprach von einer "großen Tragödie".
18 Schulkinder werden nach offiziellen Angaben in Krankenhäusern behandelt. Sechs von ihnen seien in einem kritischen Zustand, teilten die Behörden am Dienstag der Agentur Interfax zufolge mit. Die ersten Operationen liefen bereits.
Schüsse in Kasan, Russland: 19-Jähriger soll seine Tat auf Telegram angekündigt haben
Nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti wurde ein 19-Jähriger von der Polizei festgenommen. Minnichanow nannte ihn einen "Terroristen". Er soll Medienberichten zufolge vor etwa vier Jahren seinen Schulabschluss gemacht haben. Kurz vor der Tat soll er das Verbrechen im Nachrichtenkanal Telegram angekündigt haben.
Entgegen zunächst verbreiteten Meldungen habe er allein gehandelt. "Es gab nur einen Täter", sagte eine Behördensprecherin am Dienstag der Agentur Interfax. "Informationen über zwei sind nicht richtig."
Der Festgenommene soll zunächst mit einem Maschinengewehr die Schule durch einen Haupteingang betreten und sofort um sich geschossen haben. Die Tatwaffe sei auf seinen Namen zugelassen. Den Waffenschein soll er Berichten zufolge erst im April bekommen haben.
Wie russische Nachrichtenagenturen berichten, soll ein zweiter Schütze nach dem Angriff auf die Schule getötet worden sein. Er soll sich zunächst noch im Gebäude aufgehalten und dort verschanzt haben.
Es soll auch eine Explosion gegeben haben
Auch eine Explosion soll sich ereignet haben. Auf Amateurvideos war zu sehen, wie Rauch aus einem mehrstöckigen weißen Gebäude stieg. Es waren Schreie zu hören. Ein lokaler Fernsehsender berichtete, dass Kinder aus den Fenstern des dritten Stocks gesprungen seien. Ärzte untersuchten demnach auch Kinder mit Verletzungen, Knochenbrüchen und Blutergüssen.
Andere vor Ort gedrehte Videos dokumentierten zudem, wie Rettungswagen und Polizeifahrzeuge mit Blaulicht und Sirene zu der Schule rasten. Menschen standen vor dem Gebäude und beobachteten die Lage. Später wurde die Schule weiträumig abgesperrt. Kasan liegt etwa 720 Kilometer östlich von Moskau. (AFP/dpa/hau/mgb)
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