Der ehemalige Vize-Bürgermeister der Stadt Lünen, Daniel Wolski, ist vom Bochumer Landgericht wegen sexuellen Missbrauchs und Besitzes von Kinder- und Jugendpornografie zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.
Der frühere SPD-Politiker hatte in dem seit Ende März dauernden Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt. Außerdem hatte er allen betroffenen Kindern und Jugendlichen ein Schmerzensgeld gezahlt.
Unmittelbar nach der Urteilsverkündung hoben die Richter am Dienstag den Haftbefehl gegen Wolski auf. Nach über 200 Tagen in Untersuchungshaft ist der Ex-Politiker also vorerst wieder ein freier Mann. Die Richter begründeten diesen Schritt damit, dass nunmehr keine Haftgründe wie Flucht- oder Verdunkelungsgefahr mehr gegeben seien. Angesichts der bereits erlittenen Untersuchungshaft sei der verbleibende Strafrest nicht mehr besonders groß. Wolski wird diesen Rest nach der Rechtskraft des Urteils antreten müssen. Die Richter rieten dem Angeklagten in der Urteilsbegründung dringend dazu, sein sexuelles Interesse an präpubertären Jugendlichen mit therapeutischer Hilfe anzugehen. © dpa
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