Der Mordprozess um den Messerangriff im Regionalzug von Brokstedt nähert sich dem Ende. Die Staatsanwaltschaft forderte am Donnerstag lebenslange Haft für den 34 Jahre alten Angeklagten.
Für den tödlichen Messerangriff in einem Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für den Angeklagten gefordert. "Der Angeklagte hat auf brutale Weise zwei Menschenleben vernichtet", sagte Staatsanwältin Janina Seyfert am Donnerstag vor dem Landgericht Itzehoe. Der 34-Jährige sei frustriert über einen erfolglosen Termin bei der Ausländerbehörde in Kiel gewesen. Er habe sich des zweifachen Mordes sowie des vierfachen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher oder schwerer Körperverletzung schuldig gemacht. Die Staatsanwältin beantragte zudem die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.
Gutachter diagnostizierte posttraumatische Belastungsstörung
Ibrahim A. steht seit Juli 2023 vor Gericht, weil er am 25. Januar 2023 im Regionalzug von Kiel nach Hamburg ein Messer gezogen und auf Fahrgäste eingestochen hat. Der Angeklagte streitet die Taten nicht ab. Zwei junge Menschen starben, vier Fahrgäste wurden schwer verletzt.
In der vergangenen Woche hatte der psychiatrische Gutachter dargelegt, dass er den Angeklagten für schuldfähig hält. Zwar sehe er psychotische Symptome, aber keine Psychose. Bei dem Palästinenser liege eine schwere posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) vor. Die Bedingungen der Paragrafen 20 und 21 des Strafgesetzbuches für Schuldunfähigkeit oder verminderte Schuldfähigkeit seien nicht erfüllt. Die Verteidigung geht dagegen von einer psychischen Erkrankung des Angeklagten aus und fordert seine Verlegung von der Untersuchungshaft in eine Psychiatrie. (dpa/phs)
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