Sommerliche Temperaturen hat die Menschen in Südengland ans Meer gezogen. Einige von ihnen ließen sich von Schaulustigen vom Sprung über 20 Meter hoher Klippen animieren. Gleich mehrere Springer verletzten sich dabei schwer.
Bei Sprüngen von hohen Klippen in Südengland sind drei Menschen schwer verletzt worden. Die Vorfälle ereigneten sich am Wochenende am vollen Strand der bei Touristen beliebten Jurassic-Kreideküste.
Dort sprangen die Menschen aus über 20 Meter Höhe von der Sehenswürdigkeit Durdle Door, einer Felsbrücke aus Kalkstein, ins Meer. Die Küstenwache berichtete, dass Strandbesucher die Menschen noch zu der Mutprobe ermutigt hätten. Ein Parlamentarier aus der Region verurteilte die Sprünge am Montag als "Dummheit".
Zwei Verletzte mussten nach dem Vorfall am späten Samstagnachmittag mit Hubschraubern in eine Klinik nach Southampton geflogen werden, eine dritte Person wurde in ein nahe gelegenes Krankenhaus nach Dorset gebracht.
Strand trotz Warnungen gut besucht
Trotz Warnungen und Straßensperrungen war der Strand auch am Sonntag gut besucht - nach Polizeiangaben sprangen wieder Menschen von der Felsbrücke; sie kamen ohne Verletzungen davon. Die Region gehört zum Unesco-Weltnaturerbe.
Eine Besucherin aus London berichtete dem britischen Sender BBC, dass die Menschen am Strand mit Klatschen die Springer animiert hätten. Einer von ihnen sei auf dem Bauch im Wasser gelandet und untergegangen. "Ein anderer hat es geschafft, ihn rauszuholen."
Die Polizei kritisierte nicht nur die Sprünge, sondern auch die Menschenmenge am Strand in der Corona-Krise. Es soll sich vor allem um Besucher aus der Hauptstadt London handeln. Bei dem schönen Wetter sind zahlreiche Strandabschnitte an der Südküste, aber auch Naturparks und andere Ausflugsziele in England völlig überlaufen.
Premierminister Boris Johnson hatte Tagesausflüge in England erlaubt und damit Protest bei vielen Einheimischen in eher ländlichen Gebieten ausgelöst. Sie fürchten, dass das Coronavirus sich dadurch weiter verbreitet. Seit Montag gelten weitere Lockerungen in England. So sind etwa Treffen von bis zu sechs Menschen im Freien erlaubt. Viele Wissenschaftler halten die Lockerungen für verfrüht. Jeder britische Landesteil beschließt eigene Maßnahmen gegen die Pandemie. Das Vereinigte Königreich hat die meisten Todesopfer in Europa. © dpa
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