Ein Segelboot gerät in einen Hurrikan. Ein Mann an Bord stirbt, eine Frau setzt einen Notruf ab. Erst Tage später können die Mutter, ihr Kind und die Haustiere sicher an Land gebracht werden.

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Die US-Küstenwache hat eine Mutter und ihre Tochter an Bord eines Segelboots nach einem Hilferuf vor der Küste Hawaiis gerettet. Bei den Einsatzkräften ging am Samstag (24. August) ein Notruf von einer Position etwa 925 Meilen (circa 1.490 Kilometer) östlich von Honolulu ein, wie die US-Küstenwache mitteilte. Die Rettung gestaltete sich als langwierig und schwierig, denn das Boot war in den Hurrikan Gilma geraten.

Zunächst machte sich ein Flugzeug auf den Weg zu dem etwa 14 Meter langen Boot, das unter französischer Flagge fuhr. Die Besatzung des Flugzeugs konnte einen Notruf abhören: Die 47-Jährige berichtete demnach, dass sie und ihre siebenjährige Tochter in ein Unwetter geraten und auf Rettung angewiesen seien. An Bord befinde sich auch ein verstorbener Mann, der Kapitän des Bootes. Die Crew des Flugzeugs konnte keinen direkten Kontakt aufnehmen, konnte laut der Mitteilung aber sehen, wie die Frau Notsignalfackeln zündete. Hohe Wellen und starker Wind trieben das Boot weiter ab.

Zwei Schiffe kommen zu Hilfe – Rettung gelingt zunächst nicht

Die Küstenwache bat daraufhin die US Navy und ein weiteres Schiff um Hilfe. Der Zerstörer William P. Lawrence von Pearl Harbor machte sich auf den Weg, außerdem ein Flüssiggastanker, der sich 290 Meilen (etwa 470 Kilometer) südlich des Segelboots befand. Am Sonntag entdeckte eine weitere Flugzeug-Crew die Frau und das Mädchen winkend an Bord – doch wieder war eine Kommunikation nicht möglich.

Am Sonntagabend traf schließlich der Tanker ein – eine Rettung blieb jedoch erfolglos. Die Wetterbedingungen durch den sich weiter nähernden Hurrikan Gilma ließen es nicht zu. Der Tanker blieb bis Montagmorgen vor Ort, als endlich die US Navy eintraf. Der Schiffscrew blieb nur ein kleines Zeitfenster für die Rettung – innerhalb von zwölf Stunden war ein Seegang von über sieben Metern vorhergesagt. Schließlich startete eine Mannschaft mit einem kleinen Boot von dem Zerstörer aus und konnte nicht nur die Frau und das Mädchen, sondern auch deren Haustiere retten: eine Katze und eine Schildkröte.

Hohe Wellen zum Zeitpunkt des Einsatzes

Bobby Wayland, kommandierender Offizier der William P. Lawrence, lobte seine Besatzung und die Zusammenarbeit zwischen Navy und Küstenwache. "Meine Bootsbesatzung – insbesondere der Steuermann – hat bei der Annäherung an das in Seenot geratene Boot und bei der Rettung der Überlebenden geschicktes Bootshandling und gutes Urteilsvermögen bewiesen", zitiert ihn die US-Küstenwache in ihrer Mitteilung.

Der tote Mann konnte aufgrund der Wetterbedingungen nicht geborgen werden, auch das Segelboot musste zurückgelassen werden. Die Wellen waren zum Zeitpunkt des Einsatzes zwei bis drei Meter hoch.

Am Mittwoch traf die William P. Lawrence schließlich in Honolulu ein – fünf Tage nach dem ersten Notruf.

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