In Belgrad erschießt ein 13-Jähriger neun Menschen. Über Monate hinweg habe er die Tat geplant und sogar Buch über potenzielle Opfer geführt, sagen die Ermittler. Was den Jungen dazu trieb, ist noch unklar.
Ein Teenager hat in seiner eigenen Schule in Belgrad am Mittwochmorgen ein Blutbad angerichtet. Der 2009 geborene Schüler ging in seine eigene Klasse und schoss mit einer Handfeuerwaffe auf Mitschüler und weiteres Personal. Dabei tötete er neun Menschen - acht Schüler sowie einen Wachmann, wie Veselin Milic, der Direktor der Belgrader Polizei, am Nachmittag auf einer Pressekonferenz in der serbischen Hauptstadt mitteilte.
Der Jugendliche sei planmäßig vorgegangen und habe sogar eine Liste von potenziellen Opfern gehabt, sagte Milic. Sechs weitere Schüler sowie eine Lehrerin wurden verletzt. Eine Schülerin schwebt in Lebensgefahr. Die Regierung in Belgrad ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.
Zu den genauen Motiven für die Tat in der Vladislav-Ribnikar-Schule im Belgrader Innenstadtviertel Vracar gab es zunächst keine Informationen. Der Junge sei noch auf dem Schulhof festgenommen worden.
13-Jähriger soll Blutbad lange geplant haben
Monatelang habe der Junge seine Tat geplant, sagte Polizeichef Milic weiter. Man habe auf seinem Schreibtisch Skizzen und Pläne gefunden, die "wie aus einem Horrorfilm oder Videospiel" ausgesehen hätten.
Mit der Waffe seines Vaters sowie mit vier Brandsätzen in der Tasche sei er in seine Schule gegangen, habe dort zunächst einen Wachmann und zwei Schülerinnen getötet. Dann sei er in seine Schulklasse gegangen, wo gerade Geschichtsunterricht im Gange war. Er wechselte das Magazin seiner Waffe und eröffnete das Feuer vom Türrahmen aus, auf die Lehrerin und auf mehrere Schüler. Danach sei er auf den Schulhof gelaufen und habe selbst die Polizei gerufen.
Polizei und Rettungskräfte rückten mit großem Aufgebot zu der Schule im Zentrum von Belgrad aus. Die Polizei sperrte das umliegende Areal großräumig ab, wie Medien berichteten. Auch Bildungsminister Branko Ruzic und Gesundheitsministerin Danica Grujicic begaben sich an den Tatort. (dpa/thp)
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