Die deutlichen Gehaltsabstände zwischen den in Krankenhäusern und in Praxen angestellten Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden sind trotz veränderter gesetzlicher Vorgaben in den vergangenen Jahren fast unverändert groß geblieben.
Nach dem am Donnerstag von der Krankenkasse Barmer vorgestellten sogenannten Heilmittelreport verdienten Physiotherapeuten in Krankenhäuser im Jahr 2022 weiterhin 823 Euro mehr pro Monat als ihre Kolleginnen und Kollegen in Praxen.
Damit habe sich der Abstand trotz veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen seit dem Jahr 2017 nur um 120 Euro verringert. Damals hatte der Unterschied sogar bei 943 Euro gelegen. Bei Ergotherapeuten sei der Gehaltsunterschied um 111 Euro pro Monat gesunken, bei Logopäden um 118 Euro.
Nach Angaben der Barmer hätte sich der Gehaltsabstand aber um ein Mehrfaches verringert, wenn die Praxen die in dem betrachteten Zeitraum zusätzlich eingenommene Gelder angemessen verteilt hätten. Bei einer solchen Verteilung hätte sich demnach der Gehaltsabstand je nach Bereich um 688 bis 703 Euro verringert.
Barmer-Chef Christoph Straub erklärte, es sei "das notwendige Geld im System für eine dauerhaft ausfinanzierte vollständige Angleichung bei den Therapeutengehältern". Allein im Jahr 2024 bekämen die Heilmittelpraxen gegenüber dem Jahr 2017 zusätzlich voraussichtlich rund sechs Milliarden Euro an Versichertengeldern durch Preissteigerungen. © AFP
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