Bei einer Attacke mutmaßlicher Extremisten auf eine Hebammenschule in der afghanischen Stadt Dschalalabad kamen drei Menschen ums Leben. Der Osten Afghanistans wird seit Monaten durch Attentate erschüttert. Die Taliban wiesen jede Schuld von sich.
Bei einem Angriff mutmaßlicher Extremisten auf eine Hebammenschule in der ostafghanischen Stadt Dschalalabad sind nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Die Getöteten seien Personal der Schule gewesen, zwei Wachleute und ein Fahrer, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Attaullah Chogiani. Als der Angriff gegen 11.30 Uhr (Ortszeit) startete, befanden sich rund 140 Frauen und zwei Kinder in dem Gebäude. Erst nach gut sechs Stunden endete die Attacke, nachdem einer der Angreifer seine Sprengstoffweste gezündet hatte und ein zweiter von Sicherheitskräften getötet worden war, sagte Chogiani.
Anschlagswelle in Dschalalabad hält an
Die rund 140 Frauen und zwei Kinder konnten gerettet werden, allerdings waren drei von ihnen unter den Verletzten. In Dschalalabad, Hauptstadt der Provinz Nangarhar, gibt es seit Monaten besonders viele Attentate. Erst Mitte Juli wurden bei einem mehrere Stunden dauernden Angriff auf ein Schulamt mindestens elf Menschen getötet. Wenige Tage davor kamen bei einem IS-Attentat in Dschalalabad mindestens 19 Menschen um, die meisten Angehörige der kleinen Sikh-Gemeinde im Land.
Taliban distanzieren sich
Wer hinter der Tat steckte, blieb bis zum Abend unklar. Die Taliban wiesen jegliche Verantwortung für den Angriff zurück. In der Provinz Nangarhar an der pakistanisch-afghanischen Grenze sind sowohl die radikalislamischen Taliban als auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aktiv. Amerikanische und afghanische Truppen führen seit Wochen Offensiven in der Provinz gegen die Extremisten. (mc/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.