Ärztinnen und Ärzte aus der Ukraine haben sich in Frankfurt am Main für die Versorgung von schwersten Brandverletzungen fortbilden lassen.
In dem zweitägigen Workshop an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik ging es um die Frage, wie Brandverletzte in den ersten 48 Stunden versorgt werden müssen, damit ihre Überlebenschancen möglichst hoch sind.
Die 16 Teilnehmer mussten unter anderem an Schweineschwarten einen sogenannten Entlastungschnitt ins Fleisch setzen. An Tierhäuten wurde das Durchtrennen verbrannter Haut geübt. Anhand von Puppen lernten sie den Verbrennungsgrad einzuschätzen. Deutschland müsse der Ukraine helfen, "so gut wir können und so lange sie es brauchen", betonte Thomas Steffen, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, am Freitag.
Die Fortbildung sei "ein Austausch auf Augenhöhe", sagte Matthias Münzberg, Medizinischer Geschäftsführer BG Unfallklinik: Die deutschen Ärzte würden viel von den Erfahrungen der ukrainischen Kollegen lernen. Der Ärztliche Direktor der BG Klinik Ludwigshafen, Paul Alfred Grützner, ergänzte, man sei "demütig, was die Kollegen dort leisten".
Ihre Erfahrungen seien auch wichtig für die deutschen Streitkräfte, sagte Erwin Kollig vom Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz. Großflächige Brandverletzungen seien im zivilen Leben selten, an der ukrainischen Front habe etwa jeder zehnte schwer Verwundete auch eine thermische Verletzung. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.