Die Deutschen finden sich selbst und ihre Mitmenschen einer Umfrage zufolge miesepetrig.
Als "nicht so gut" bis "sehr schlecht" gelaunt bewerteten 58 Prozent der Frauen und Männer aktuell sich und ihre Mitmenschen, wie die am Dienstag in München veröffentlichte Erhebung für das Magazin "Playboy" ergab. Als Hauptgründe, aus denen sie sich und ihresgleichen als vergleichsweise schlecht gelaunt wahrnehmen, nannten die Befragten sowohl äußere Anlässe als auch mentale Eigenschaften.
46 Prozent das vorherrschende Wertesystem als Grund an. Sie stimmten der Aussage "harte Erfolgsfaktoren wie Durchsetzungsfähigkeit werden hierzulande wichtiger genommen als weiche Erfolgsfaktoren wie Umgangsformen oder Charme" zu. Das Meinungsforschungsinstitut Norstat befragte 1002 repräsentativ ausgewählte Frauen und Männer in Deutschland.
Auch Charaktereigenschaften wie Neid und Rechthaberei empfinden mit 39 beziehungsweise 38 Prozent viele Befragte unter den Bundesbürgerinnen und -bürgern stärker ausgeprägt als unter den europäischen Nachbarn. Den Teilnehmenden der Erhebung zufolge leben die bestgelaunten Europäer in Dänemark - 54 Prozent gaben dies an. Italien nannten 45 Prozent, die Niederlande 34 Prozent.
Zu den äußeren Einflüssen, die ihre Laune negativ beeinträchtigen, zählen 32 Prozent der Befragten das Wetter, 39 Prozent persönliche Missgeschicke und 45 Prozent Politiker sowie aktuelle politische Themen - und hier vor allem die Inflation. Diese drückt demnach 64 Prozent der Befragten aufs Gemüt.
Es folgen bei 58 Prozent der Krieg in der Ukraine, bei 54 Prozent die Bürokratie hierzulande und bei 45 Prozent Genderdebatten. Den Klimawandel nannten 42 Prozent. Einen sinkenden Wohlstand in Deutschland nahmen demnach 36 Prozent verbittert zur Kenntnis. 35 Prozent der Befragten finden hingegen, dass die Deutschen bezüglich ihres Wohlstands auf zu hohem Niveau jammern.
Auch auf persönliche kleine Missgeschicke wie etwa das Ausrutschen auf einer Bananenschale reagiert die Mehrheit hierzulande laut Umfrage humorlos. Zwar lachen 41 Prozent der Befragten darüber. Doch sind diese gegenüber jenen 28 Prozent, die nach kleinen Missgeschicken fluchen, sowie 24 Prozent, die sich still ärgern, deutlich in der Minderheit. © AFP
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