Immer mehr hochkalibrige Waffen gelangen nach Erkenntnissen der UNO illegal nach Haiti, wo die Gewalt das höchste Ausmaß seit Jahrzehnten erreicht hat. Der Waffenschmuggel - unter anderem von schweren Maschinengewehren - "heizt die Bandengewalt, welche die Einwohner seit Monaten plagt, weiter an", heißt es in einem Bericht des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), welcher der Nachrichtenagentur AFP am Samstag vorlag.

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Banden sind mächtig

Die Zahl der Tötungen, Entführungen und Vertreibungen steige "in ganz Haiti, das sich in der schlimmsten Menschenrechts- und humanitären Notlage seit Jahrzehnten befindet", heißt es weiter. Die Behörden des Karibikstaates verzeichneten demnach im vergangenen Jahr 2183 Morde und 1359 Entführungen - fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Mehr als die Hälfte des Landes werde von Banden kontrolliert.

Der UNODC-Bericht stützt sich auf "die gestiegene Zahl beschlagnahmter Waffen sowie auf Berichte von Geheimdiensten und Strafverfolgungsbehörden". Die meisten Schusswaffen gelangen demnach aus den USA nach Haiti.

Kriegsschiffe vor Haiti

Häufig werden sie von Exil-Haitianern in aus Florida verschifften Containern versteckt. Handfeuerwaffen, die in den USA weniger als 500 Dollar (rund 470 Euro) kosten, könnten in Haiti für bis zu 10.000 Dollar (rund 9400 Euro) verkauft werden, heißt es in dem Bericht.

Die Polizei, der Zoll, der Grenzschutz und die Küstenwache des Landes seien unterfinanziert und unterbesetzt und häufig selbst Ziel bewaffneten Angriffen der Banden, heißt es in dem UNODC-Bericht. Kanada hat zwei Kriegsschiffe vor Haiti stationiert, um die örtliche Polizei bei der Bekämpfung von Banden zu unterstützen.


  © AFP

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