Im von umfassender Bandenkriminalität geplagten Schweden sind bei Explosionen größere Schäden angerichtet und mehrere Menschen verletzt worden. Bei einer Detonation an einem Mehrfamilienhaus in Linköping wurde am frühen Dienstagmorgen ein Teil der Außenfassade komplett weggesprengt, eine Frau im Alter von rund 25 Jahren wurde daraufhin per Rettungswagen zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht. Wie die Polizei mitteilte, war sie wach und ansprechbar. Es wurden Ermittlungen wegen öffentlicher Zerstörung aufgenommen. Festgenommen wurde bislang niemand.

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Hintergründe des Vorfalls blieben zunächst unklar. Nach Informationen der schwedischen Radiosenders SR hat er etwas mit dem internen Bandenkonflikt bei dem kriminellen Foxtrot-Netzwerk zu tun. Im Zuge dieses Konfliktes wurden in diesem Monat mehrere Menschen im Großraum Stockholm und der nahegelegenen Universitätsstadt Uppsala erschossen. Linköping liegt gut 170 Kilometer südwestlich von Stockholm.

Bereits am Montagabend war es auch in dem Stockholmer Vorort Hässelby zu einer kräftigen Explosion gekommen, die größere Schäden an einem Mehrfamilienhaus anrichtete. Insgesamt drei Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht. Auch hier leitete die Polizei Ermittlungen wegen öffentlicher Zerstörung und möglichen versuchten Mordes ein. Wie der Rundfunksender SVT berichtete, soll eine Person aus dem kriminellen Milieu eine Verbindung zu der Adresse des Hauses haben.

Schweden ringt seit mehreren Jahren mit kriminellen Gangs. In dem skandinavischen EU-Land fallen im Durchschnitt einmal pro Tag Schüsse, außerdem sind auch vorsätzlich herbeigeführte Explosionen längst keine Seltenheit mehr. Laut offizieller Polizei-Statistik kam es in diesem Jahr bislang zu mehr als 120 Detonationen, der Großteil davon rund um Stockholm sowie im Süden des Landes.  © dpa

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