Am Mittwoch beginnt vor dem Landgericht Regensburg der Mordprozess im Fall Maria Baumer. Die Staatsanwaltschaft aus Regensburg wirft einem 35-Jährigen vor, seine Verlobte im Jahr 2012 heimtückisch und aus niederen Beweggründen getötet zu haben. Die Anklage offenbart einige brisante Details.
Wird der Tod von Maria Baumer nach acht Jahren doch aufgeklärt? Am Mittwoch beginnt vor dem Landgericht Regensburg in Bayern der Prozess gegen den 35 Jahre alten Verlobten der Frau. Die Staatsanwaltschaft legt ihm Mord zur Last. Der Mann soll heimtückisch und aus niederen Beweggründen gehandelt haben.
Er war 2013 schon ins Visier der Ermittler geraten, aber zunächst wieder frei gekommen. Ende 2019 wurde er erneut festgenommen.
Der Anklage nach hatte der Mann seiner Verlobten zunächst ein Beruhigungsmittel verabreicht und anschließend eine Überdosis eines weiteren Medikamentes. Dadurch soll es - mit hoher Wahrscheinlichkeit - zum Atemstillstand gekommen sein. Daraufhin soll er die bewusstlose Frau beziehungsweise deren Leichnam in einem Wald in eine Grube gelegt und mit chemischen Mitteln bestreut haben, so dass sich die Gewebeteile verflüssigten. Er meldete die Frau als vermisst.
Mord, um andere Beziehung eingehen zu können?
Auf diese Weise habe der Mann, ein deutscher Staatsangehöriger, verhindern wollen, dass die Leiche identifiziert und die Todesursache festgestellt wird. Die Anklagebehörde geht davon aus, dass der Mann eine neue Beziehung mit einer anderen Frau habe eingehen wollen, ohne die Verlobung mit Baumer lösen zu müssen. Zudem habe er mit dem Verschwinden der Frau seinen Studienabbruch vor Angehörigen rechtfertigen können.
Die 26-jährige Frau war im Mai 2012 verschwunden. 16 Monate später fanden Pilzsammler ihr Skelett in einem Wald bei Regensburg. Die Ermittler stützen sich auf eine Reihe von Indizien. Unter anderem hatten Spezialisten bei einer erneuten Untersuchung von Baumers Kleidung und Haare Medikamente nachweisen können. Außerdem soll der Beschuldigte etwa zehn Tage vor dem Verschwinden der Frau im Internet nach "Lorazepam letale Dosis", "der perfekte Mord" und "tödliche Dosis Insulin" gesucht haben.
Der Prozess ist zunächst bis Anfang Oktober terminiert. Es sollen den Angaben zufolge 65 Zeugen und 18 Sachverständige gehört werden. © dpa
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