Demonstranten haben sich gewaltsam Zugang zum Präsidentschaftspalast in Mexiko verschafft. Sie protestieren gegen die schleppenden Ermittlungen zu mehreren Entführungen vor fast zehn Jahren.

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Bei einem Protest gegen die nicht voranschreitenden Ermittlungen zur Entführung von 43 Studenten rammten Demonstranten am Mittwoch mit einem Geländewagen eine Seitentür des Nationalpalasts in Mexiko-Stadt. Die Protestierenden gelangten kurzzeitig in das historische Gebäude, während Präsident Andrés Manuel López Obrador dort seine tägliche Pressekonferenz abhielt. Sicherheitskräfte setzten Medienberichten zufolge Tränengas ein, trieben die Demonstranten heraus und hinderten weitere am Eindringen.

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Die Angehörigen der verschwundenen Studenten haben vor dem Nationalpalast ein Protestlager errichtet und verlangen ein Treffen mit López Obrador. Sie werfen dem Präsidenten vor, sein Versprechen, die Studenten zu finden, gebrochen zu haben und behaupten, das Militär halte für die Aufklärung wichtige Dokumente zurück. López Obrador nannte die Proteste eine "Provokation" gegen seine Regierung.

Fall seit zehn Jahren nicht aufgeklärt

Am 26. September jährt sich der sogenannte Fall Ayotzinapa zum zehnten Mal. Korrupte Polizisten hatten die Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa in der im Süden des Landes liegenden Stadt Iguala verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Nur Knochenteile von drei der jungen Männer wurden gefunden und identifiziert. Auch Soldaten sollen an der Tat beteiligt gewesen sein. (dpa/ng)


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