Die Virologin Sandra Ciesek ist mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet worden.

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Sie wurde für ihr "bahnbrechendes wissenschaftliches und beispielhaftes gesellschaftliches Engagement" geehrt, wie das hessische Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Der hessische Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) übergab Ciesek demnach die Auszeichnung bei einer Feierstunde in Wiesbaden.

"Noch bevor die Pandemie uns mit voller Wucht getroffen hat, haben Sie und Ihr Team nachgewiesen, dass auch symptomfreie Personen das Virus übertragen können", sagte Klose in seiner Laudatio. Ciesek habe den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn über das Virus in dutzenden Publikationen und Kooperationen in großen Schritten voran gebracht.

Ihr umfassendes Wissen habe sie zudem verständlich der Öffentlichkeit vermittelt, speziell in einem Podcast des Norddeutschen Rundfunks mit dem Virologen Christian Drosten. Zudem habe sie zum Infektionsgeschehen in Kindertagesstätten und Schulen geforscht. In einer Zeit höchster öffentlicher Erregung habe sie für "Substanz und Fokus" gesorgt und dem Geneinwohl damit einen unschätzbaren Dienst erwiesen.

Ciesek hatte 2011 an der Medizinischen Hochschule Hannover im Bereich der Gastroenterologie habilitiert. 2013 absolvierte sie ihre Facharztprüfung für Innere Medizin und Gastroenterologie. 2016 wurde sie an die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen als Professorin für Virologie berufen. Parallel dazu machte sie eine zweite Facharztausbildung in Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie.

Seit 2019 ist sie Direktorin des Institut für Medizinische Virologie an der Universitätsklinik in Frankfurt am Main. Binnen fünf Jahren veröffentlichte sie 80 Arbeiten. Zwischen 2016 und 2019 lag ihr Schwerpunkt beim Thema Hepatitis C, mit Beginn der Coronapandemie fokussierte sie sich auf die Erforschung von SARS-CoV-2.  © AFP

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