Railguns und Laser-Raketen sind längst keine Utopie mehr. Seit Jahrzehnten ist die US-Navy mit ihrer Entwicklung beschäftigt. 2020 sollen die Railguns und Lichtkanonen fertiggestellt sein. Auch neue Kriegsschiffe sind in Arbeit, die optisch einem Science-Fiction-Film entsprungen sein könnten.
Die Waffen der Zukunft sollen schon in wenigen Jahren, genauer gesagt 2020, fertiggestellt sein. Laser und Kanonen, die ihre Projektile mit einer Geschwindigkeit von tausenden Kilometern pro Sekunde abschießen können, sind jetzt schon Realität. Und die US-Navy scheint kurz vor dem Durchbruch zu stehen.
Was sind Railguns und was können sie?
Schneller, weiter und präziser: Railguns sind Kanonen, deren Projektile statt durch Sprengkraft auf elektromagnetischen Schienen stark beschleunigt werden. Die Schienen werden unter Strom gesetzt, wobei ein Magnetfeld entsteht. Dieses Feld beschleunigt einen zwischen den Schienen liegenden Schlitten oder typbedingt das Projektil selbst und schießt es bis zu 160 Kilometer weit.
Genutzt wird also elektromagnetische Kraft statt chemischer Reaktionen. Der Impuls ist knapp 25.000 Kilowatt stark.
Die Railgun ist nicht nur schneller und kräftiger als herkömmliche Geschosse, bei ihr ist statt dem Explosionsgeräusch nur der Überschallknall zu hören. Außerdem muss sie wegen der wenigen beweglichen Teilen nicht so oft gewartet werden wie ältere Kanonen. Am Gewicht hat sich jedoch nichts geändert: Sie ist mindestens genauso schwer.
Warum werden Lasergeschütze entwickelt?
Seit 2006 experimentiert die US-Navy mit Lichtkanonen. Sie sollen die bisherigen Luftabwehrgeschütze und MGs ablösen. Aktuell befindet sich das Laser-Weapon-System auf dem Frachter USS Ponce in der Testphase. Es dient zur Abwehr von Drohnen und kleineren Angriffsbooten. Die Laserkanone ist 30 Kilowatt stark und kann Sprengladungen zerstören und Stahl- und Blechplatten durchbohren.
Anders als in Science-Fiction-Filmen ist kein Laser-Strahl zu sehen, doch der Effekt ist derselbe: Das Zielobjekt nimmt großen Schaden. Die Steuerung funktioniert über einen Kontroller - wie bei einem Videospiel. 2020 werden Systeme mit einer Leistung von mehr als 100 Kilowatt einsatzbereit sein. Diese Eigenschaft ermöglicht es, Flugzeuge und Raketen abzuschießen und Schiffsrümpfe zu durchlöchern.
Was kann das neue Super-Schiff?
Die "Zumwalt-Klasse" gehört zu den Zerstörern der US-Navy. Drei dieser Klassen sind bisher genehmigt. Die Schiffe der "Zumwalt-Klasse" verdrängen mehr als 15.000 Tonnen und wiegen weit mehr als die derzeitigen Zerstörer. Ihre spezielle Schiffsform hat vor allem einen Zweck: Es macht sie zu Tarnkappenschiffen. Zudem ist sie für Radarsysteme und wegen ihrer leiseren Bewegungsgeräusche schwieriger zu entdecken. Sie erreichen eine Geschwindigkeit von 30 Knoten (etwa 55 km/h).
Die Schiffe sind fast 30 Meter länger und 5 Meter breiter als die Schiffe ihrer Vorgängerklasse "Arleigh-Burke" und haben einen Tiefgang von über acht Metern. Außerdem befindet sich ein Helikopterlandeplatz an Deck.
Wie viel kostet das Ganze?
Die Railgun hat einen weiteren Vorteil gegenüber normalen Kanonen: den Preis. Einem Navy-Admiral zufolge soll eines der Projektile ungefähr 25.000 US-Dollar kosten. Zum Vergleich: Ein Tomahawk-Marschflugkörper kostet rund 650.000 Dollar.
Die Laserkanone kostet mehr als 30 Millionen Dollar. Damit ist sie immer noch günstiger als derzeitig verwendete Raketen. Ein Schuss kostet einen Dollar.
Die Kosten für ein Schiff der "Zumwalt-Klasse" wird auf bis zu vier Milliarden Dollar geschätzt. Zu Beginn der Planung wurde mit einem Stückpreis von 750 Millionen Dollar gerechnet. Doch als die Kosten immer höher stiegen, entschloss sich die US-Navy dazu, statt der 32 geplanten Schiffe nur drei zu erwerben.
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