Nach dem tödlichen Messerangriff auf Fritz von Weizsäcker hat sich der Polizist, der noch versucht hatte dem Mediziner zu helfen und dabei selbst schwer verletzt wurde, in einem Zeitungsbeitrag zu der Tat geäußert. Er empfinde noch immer "tiefen seelischen Schmerz".

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Fünf Wochen nach dem tödlichen Messerangriff auf den Berliner Arzt Fritz von Weizsäcker hat sich der Polizist geäußert, der dem Mediziner zu helfen versucht hatte.

"Ich habe gehandelt, weil es für mich nichts Bedeutenderes als das Leben gibt, und weil es Aufgabe der Polizei ist, dieses Leben mit allen Mitteln zu schützen", schrieb der Kriminalkommissar in einem Brief, den die "Berliner Morgenpost" zu Heiligabend veröffentlichte. Er empfinde "tiefen seelischen Schmerz" über den Tod Weizsäckers.

Polizist wurde selbst schwer verletzt

Der 59 Jahre alte Arzt - ein Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker - war am Abend des 19. November nach einem öffentlichen Vortrag in der Schlosspark-Klinik in Berlin-Charlottenburg von einem Zuhörer niedergestochen und getötet worden.

Der privat anwesende Polizist hatte versucht, sich dazwischen zu werfen, und wurde dabei schwer verletzt. Er musste notoperiert werden.

Der Polizist bedankte sich nun für die große öffentliche Anteilnahme. "Die Unterstützung hat mir gezeigt, dass auch in dunklen Zeiten Mitgefühl und Liebe in unserer Gesellschaft überwiegen."

Angreifer handelte im Wahn

Der Angreifer, ein 57-jähriger Mann aus Rheinland-Pfalz, wurde direkt nach der Tat gefasst und in eine Psychiatrie eingewiesen.

Nach Erkenntnis der Ermittler hat der mutmaßliche Täter im Wahn gehandelt. Laut Generalstaatsanwaltschaft äußerte der 57-Jährige Tatverdächtige bei seiner Vernehmung durch die Polizei eine allgemeine Abneigung gegen die Familie von Weizsäcker, die wahnbedingt sei.

Er habe im Rahmen seiner Tatplanung dann im Internet recherchiert und sei dabei auf den Vortrag von Weizsäckers in der Schlosspark-Klinik gestoßen.

Nachdem er sich zuvor in seiner Heimat in Rheinland-Pfalz ein Messer gekauft habe, sei der Mann am Dienstag mit dem Zug nach Berlin gefahren, um von Weizsäcker anzugreifen. (jwo/dpa/afp)

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