In der Nacht zum Samstag hat ein Mann im baden-württembergischen Marbach Brandsätze auf mehrere Gebäude geworfen. Bei den Anschlägen wurden acht Menschen verletzt.

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Acht Verletzte und hoher Schaden im baden-württembergischen Marbach: Ein 42-jähriger Mann soll in der Nacht zum Samstag Brandsätze auf ein Wohnhaus, eine Kirche und ein Polizeirevier in der Altstadt geworfen haben. Dabei wurden acht Menschen verletzt. Es entstand ein Schaden von mehr als einer halben Million Euro. Der Mann sitze unterdessen in Untersuchungshaft, teilten Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium am späten Samstagabend mit.

Bei seiner Festnahme habe der Deutsche neben wirrem Zeug auch "polizei- und fremdenfeindliche Parolen" von sich gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Nach erstem Eindruck gehen die Beamten davon aus, dass er die Tat in einem "psychischen Ausnahmezustand" beging. Ob und inwieweit rechtsextremes Gedankengut ausschlaggebend war, wird noch ermittelt.

Der mutmaßliche Täter hatte gegen 3.00 Uhr in der Früh einen selbstgebauten Brandsatz gegen die Eingangstür des Polizeireviers in Marbach (Kreis Ludwigsburg) geworfen. Zeitgleich meldeten Zeugen zwei Brände in der Nähe: Auch gegen ein Wohnhaus und die evangelische Kirche waren Brandsätze geworfen worden, wohl Molotow-Cocktails.

Mehrfamilienhaus ist nach Anschlag unbewohnbar

Helfer löschten den Brandsatz an der evangelischen Kirche und brachten fünf Bewohner des brennenden Wohnhauses ins Freie. Wegen hoher Kohlenmonoxidbelastung retteten sich auch die Bewohner des Nachbarhauses nach draußen. Vier Bewohner des Mehrfamilienhauses, zwei Ersthelfer und zwei Polizisten wurden leicht verletzt. Am Mehrfamilienhaus entstand ein Schaden von mindestens 500.000 Euro; das Gebäude wurde durch den Brand unbewohnbar. Der Schaden an der Kirche wurde auf etwa 10.000 Euro geschätzt, der am Polizeirevier war zunächst unklar.

Der mutmaßliche Brandstifter wurde gleich nach dem Anschlag auf das Polizeirevier festgenommen. Dabei bewarf der mit einem Schlagstock bewaffnete Mann eine Beamtin mit einer Schnapsflasche. Er wurde noch am Samstag einem Haftrichter vorgeführt. Bislang war er nicht auffällig geworden, so die Polizei. (dpa/fra)

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