Zehntausende Ärzte haben in Südkorea gegen eine geplante Erhöhung der Studienplätze im Fach Medizin protestiert. An der Großkundgebung in der Hauptstadt Seoul gegen die neuen Bildungspläne nahmen bis zu 40 000 Menschen teil, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender KBS am Sonntag. Die Demonstranten riefen die konservative Regierung von Präsident Yoon Suk Yeol auf, ihre Pläne fallen zu lassen.

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Solidarität mit tausenden Assistenzärzten und Ärzten

Auf Plakaten warfen die Teilnehmer der Regierung unter anderem vor, ihr Vorhaben ohne vorherige Konsultation mit Ärzteverbänden vorgelegt zu haben. "Absoluter Widerstand gegen eine Erhöhung der Quoten in der medizinischen Fakultät ohne Einigung", hieß es. Außerdem forderten sie bessere Arbeitsbedingungen. Der Koreanische Ärzteverband, der mit zum Protest aufgerufen hatte, kritisierte die Regierung, besonders auf junge Ärzte Druck auszuüben.

Die Kundgebung fand auch aus Solidarität mit tausenden Assistenzärzten und Ärzten im Praktikum statt, die aus Protest seit Tagen ihren Arbeitsplätzen in Krankenhäusern fernbleiben. Ein Großteil von ihnen hatte ihre Kündigung eingereicht. Die Regierung hatte ihnen mit strafrechtlichen Konsequenzen und dem zeitweiligen Entzug ihrer Zulassung gedroht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hatten mehr als 10.000 Nachwuchsärzte ihren Rücktritt eingereicht.

Anzahl an zugelassenen Medizinstudenten erhöhen

Die Regierung hatte erklärt, an ihren Plänen, von 2025 an die Zahl der jährlich zugelassenen Medizinstudenten um 2000 zu erhöhen, unbedingt festhalten zu wollen. Sie argumentiert, dass dem Land auf lange Sicht sonst ein Ärztemangel droht. Laut Umfragen treffen die Pläne der Regierung bei einer großen Mehrheit der Bevölkerung auf Zustimmung.   © dpa

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