"Wir sind bunt - wir sind mehr" - Zehntausende Menschen haben am Dienstagabend in Köln gegen die AfD demonstriert. Der ursprüngliche Kundgebungsort, der Heumarkt in der Kölner Altstadt, war schon zu Beginn völlig überfüllt, ebenso wie alle Seitenstraßen. In einem langen Demonstrationszug marschierten die Teilnehmer anschließend bei Eiseskälte quer durch die Innenstadt bis zum Neumarkt und dann über die Deutzer Brücke auf die andere Rheinseite. Dabei riefen Tausende: "Ganz Köln hasst die AfD!" Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf "mehrere zehntausend". Die Stimmung beschrieb ein Polizeisprecher als "durchweg friedlich".
Verbot der AfD gefordert
Viele Demonstranten schwenkten selbst gemachte Plakate und Transparente. Darauf stand zum Beispiel: "Nazis essen heimlich Döner", "Alle hassen Nazis, denn sie sind ekelhAFD" oder "Will Trade Racists for Refugees" (Tausche Rassisten gegen Flüchtlinge). Auf mehreren Transparenten wurde ein Verbot der Partei gefordert.
Auch EU-Flaggen und Regenbogenfahnen wurden mitgeführt, christliche Gruppen waren ebenso vertreten wie Anhänger der Marxistisch-Leninistischen Partei. Nach zweieinhalb Stunden war der Demonstrationszug immer noch im Gange. Die Kundgebung stand unter dem Motto "Demonstration gegen die Massenabschiebe-Pläne von AfD & Co. und steigende rassistische Hetze und Gewalt von rechts".
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Auslöser war Treffen von Rechtsextremisten
Anlass für die Demo war das kürzlich bekannt gewordene Rechten-Treffen in einer Villa in Potsdam. Dabei hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, im vergangenen November nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Damit meinen Rechtsextreme in der Regel, dass eine große Zahl Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang. Dem Medienhaus Correctiv zufolge nannte Sellner drei Gruppen: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht und "nicht assimilierte Staatsbürger".
Als Reaktion darauf hatte es am Wochenende bereits bundesweit mehrere Demonstrationen gegeben. Zum Wochenauftakt gab es am Montagabend in Essen eine Demo mit 6.700 Teilnehmern. (mss/dpa)
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