Unbekannte haben in Halle ein Gebäude der jüdischen Gemeinde beschmiert. Es ist der zweite Fall binnen weniger Tage. Die Polizei ermittelt - und schließt einen antisemitischen Hintergrund nicht aus.

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In Halle ist in der Nacht zum Freitag ein Gebäude der jüdischen Gemeinde von bisher Unbekannten mit Graffiti beschmiert worden. Die Schriftzüge seien unleserlich gewesen.

Die Polizei könne deshalb noch keine Angaben zu einem etwaigen antisemitischen Hintergrund machen, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt. Bei dem Haus handelt es sich nicht um die Synagoge.

Polizei Halle schließt antisemitischen Hintergrund nicht aus

Erst am Dienstag entdeckten Polizisten Schmierereien am jüdischen Denkmal in der Innenstadt von Halle. In diesem Fall wird ein antisemitischer Hintergrund nicht ausgeschlossen; der Staatsschutz ist in die Ermittlungen involviert.

Die Stadt in Sachsen-Anhalt war vor gut einem Jahr weltweit durch einen rechtsterroristischen Anschlag in die Schlagzeilen geraten. Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Täter Sprengsätze über die Mauer des Geländes der Synagoge geworfen und versucht, in das Gotteshaus einzudringen.

Dort feierten mehr als 50 Gläubige den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Als das Eindringen misslang, erschoss er eine 40 Jahre alte Passantin, tötete beim Angriff auf einen nahe gelegenen Dönerimbiss einen 20-Jährigen und verletzte und traumatisierte zahlreiche weitere Menschen, ehe er nach rund eineinhalb Stunden gefasst wurde. Der 28 Jahre alte Deutsche Stephan Balliet hat die Tat eingeräumt, vor dem Oberlandesgericht Naumburg läuft gerade der Prozess gegen ihn. (dpa/lag)

Täter von Halle gesteht rechtsextremistisches Motiv

Der Todesschütze von Halle hat die Tat gestanden und auch ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv bestätigt. Wie die dpa erfuhr, sagte der 27-Jährige beim Ermittlungsrichter des BGH ausführlich aus. © ProSiebenSat.1
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